Corona-Pandemie: Hedge-Beziehungen

Übereinstimmend mit dem HGB greift für erwartete Transaktion nach IFRS das Kriterium der hohen Eintrittswahrscheinlichkeit. Unternehmen müssen somit bestimmen, ob ein Forecast Transaction-Hedge ggf. prospektiv beendet werden muss oder eine Teil-Auflösung (aufgrund des reduzierten Transaktionsvolumens) notwendig wird. Falls bestehende Sicherungsbeziehungen weiterhin die Voraussetzungen zur Bilanzierung als Bewertungseinheit erfüllen, sind als Folge der Corona-Pandemie auch zusätzlich zu erfassende Ineffektivitäten denkbar. Dieser Sachverhalt betrifft ebenfalls Fair Value Hedge (FVH). Hat sich z.B. der Zeitpunkt oder der Zeitrahmen einer künftigen Transaktion krisenbedingt geändert, muss die Erfüllung der Effektivitätskriterien (siehe hierzu auch Effektivitätstest: Überblick) erneut überprüft werden. Dies gilt ebenfalls, wenn es zu einer Ausfallgefährdung beim Grundgeschäft oder beim Sicherungsinstrument kommt. Effektivitätsbeurteilung und -messung haben zu berücksichtigen, dass das Grundgeschäft und das Sicherungsinstrument vom eigenen und vom Bonitätsrisiko der Gegenpartei beeinflusst werden. Die besondere pandemische Situation erfordert bei der Bewertung ggf. Ermessensentscheidungen.

Hier finden Sie weitere Definitionen & Bedeutungen von Fachbegriffen der Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 (und HGB).