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10. Jahresabschluss: Wie erkennt man, ob der Abschluss falsch ist?

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Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (20.10.2020) https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/
Aus dem Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel (27.11.2021) https://www.knuthenkel.de/Blog/

Wie liest man einen Jahresabschluss. Zehnte und letzte Folge.
Wie erkennt man, ob der Abschluss falsch ist?


Welche Jahresabschlussbestandteile könnten Elemente enthalten, die nicht mit der korrekten Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze übereinstimmen? Die Sichtweise des Wirtschaftsprüfers/Bilanzanalytikers. Die Kunst des Abschlusserstellers hingegen besteht darin, die Ziele eines Jahresabschlusses (Minimierung des steuerpflichtigen Einkommens oder Maximierung des Ergebnisses) anzuwenden, ohne formal gegen die Rechnungslegungsvorschriften zu verstoßen.


Von außen, alleine auf der Grundlage nur öffentlich zugänglicher externer Informationen, zu erkennen, ob ein Unternehmen „nicht wirtschaftlich gesund“, also „krank“ ist, ist nicht einfach und nicht immer möglich. Bei Betrug kann das selbst für den Wirtschaftsprüfer unmöglich sein, geschweige denn für jemanden, dem lediglich die Lektüre eines Jahresabschlusses zur Verfügung steht! Nachdem man sich diesen Fakt bewusstgemacht hat, ist es aber möglich, durch eine gründliche Auswertung des Jahresabschlusses, begleitet von einer gewissen Aufbereitung der Daten, wichtige „Anhaltspunkte“ zu identifizieren. Es können ganz klare „Warnsignale“ identifiziert werden.

Im Folgenden analysiere ich beispielhaft einige Bilanzpolitiken, die manchmal in den Jahresabschlüssen von kranken Unternehmen angewendet werden, und welche Spuren sie auf ihrem Weg hinterlassen.

Wann werden Jahresabschlüsse „frisiert“?

Es wäre schön, zu sagen: „niemals“, aber in der realen Welt handelt es sich in den allermeisten Fällen, in denen der Jahresabschluss nicht die wahre Situation widerspiegelt, um ein Unternehmen in Schwierigkeiten. Manchmal erliegt der Geschäftsführer der Versuchung, einen besseren Gesundheitszustand seines Unternehmens darzustellen, als er tatsächlich ist. Ziel ist es, das unverzichtbare Vertrauen seiner Stakeholder (in Deutschland in erster Linie die Banken) nicht zu verlieren. In vielen Fällen besteht die Absicht, zu einer wahrheitsgetreuen Darstellung zurückzukehren, sobald sich der Gesundheitszustand des Unternehmens verbessert, aber bekanntlich verschlechtert sich die Situation stattdessen manchmal bis hin zum Zahlungsausfall.

Es gibt auch andere Momente im Leben eines Unternehmens, die – sagen wir es mal so – der Gefahr ausgesetzt sind, dass der Unwahrheiten über sie verbreitet werden. Wie z. B. der (nächste) Eintritt eines neuen Gesellschafters, der Verkauf von Anteilen oder der Gang an die Börse. Natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall, nämlich die Darstellung eines schlechteren als des tatsächlichen Gesundheitszustandes im Jahresabschluss, um Steuern zu hinterziehen. In diesem Beitrag werde ich nicht auf solche Situationen eingehen, in denen das Jahresabschluss „arm gerechnet“ wird, sondern ich werde mich auf den umgekehrten Fall konzentrieren, in dem Maßnahmen ergriffen werden, um das Ergebnis zu maximieren. Oder vielleicht wäre es in den meisten Fällen genauer zu sagen, Verluste zu minimieren.

Unter Nicht-Fachleuten wird oft angenommen, dass Abschlüsse falsch sind, wenn sie fiktive Transaktionen darstellen, z. B. durch fiktive Belege. Das kann passieren, aber das sind Extremsituationen, die zum Glück nicht so häufig vorkommen. In den meisten Fällen enthalten kranke Abschlüsse keine wesentlichen Falschdarstellungen, stellen aber dennoch einen unwahren Zustand des Unternehmens dar. Schauen wir mal wie.

Missbräuchliche Anwendung der inhärenten Subjektivität der Bewertungskriterien

Die Veränderung der wahrheitsgetreuen Darstellung des Abschlusses wird in erster Linie durch die falsche Anwendung der Bewertungskriterien erreicht. Der Missbrauch der dem Bewertungsprozess inhärenten Subjektivität ermöglicht es dem Ersteller des Jahresabschlusses, sich - im Gegensatz zur materiellen Falschdarstellung - zu verteidigen, falls ihm eine Fälschung des Jahresabschlusses vorgeworfen wird. Dies ist der „klassische“ Fall bei Vorräten, der Aktivierung, der Bewertung von Forderungen, der Bildung von Rückstellungen, der Bildung von aktiven latenten Steuern, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Lassen Sie uns diese im Detail behandeln (ich beschränke mich auf die fachlich weniger komplizierten).

Falschdarstellungen im Jahresabschluss: Spitzenreiter ist der Lagerbestand

Es heißt nicht zu Unrecht, dass der „Spitzenreiter“ unter den falsch dargestellten Posten in den Bilanzen von Unternehmen der Lagerbestand ist, aber warum? Im Gegensatz zu den Umsätzen, Einkäufen, Personalkosten und allen anderen Betriebskosten ist das Vorratsvermögen leichter mit einem falschen Wert anzusetzen. Der Wert des Jahresendbestands kann nicht von einem externen Beleg abgelesen werden, wie dies z. B. bei Einkaufsrechnungen der Fall ist (und er unterliegt auch nicht der Umsatzbesteuerung). Das HGB schreibt vor, dass Vorräte mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Marktwert (beizulegender Wert) anzusetzen sind (strenges Niederstwertprinzip). Aber um diesen Wert zu ermitteln, müssen eine Inventur durchgeführt und die auf Lager befindlichen Mengen gezählt werden. Anschließend ist diese Menge (in Euro) zu bewerten.

Wenn es sich nicht um Vorräte handelt, ist die Angelegenheit noch komplexer (ganz zu schweigen von langfristen Fertigungsaufträgen). Bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen sind kleinere Unternehmen unter Umständen nicht einmal in der Lage, die Herstellungskosten korrekt zu ermitteln, so dass es schwierig ist, festzustellen, ob die Vorräte tatsächlich nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet wurden.

Menge und Bewertung nach dem Niederstwertprinzip

Von außen ist es unmöglich zu wissen, wie hoch die auf Lager befindlichen Mengen sind, ebenso wie es unmöglich ist zu wissen, ob das Unternehmen in der Lage sein wird, sie zumindest zu einem Preis zu verkaufen, der den entstandenen Kosten entspricht, oder ob es gezwungen sein wird, sie mit Verlust zu verkaufen (oder es gar überhaupt nicht in der Lage sein wird, sie zu verkaufen). Darüber hinaus ist es oft unmöglich, die korrekte Höhe der Vorräte im Nachhinein zu ermitteln. Der Wert des Endbestands erhöht das Jahresergebnis um den gleichen Betrag.

Ein verlustbringendes Unternehmen könnte also seinen Abschluss frisieren, indem es einen höheren Wert der Vorräte angibt, als er bei korrekter Anwendung der gesetzlichen Grundsätze ermittelt worden wäre. Das Ziel ist in der Regel, alle oder einen Teil der Betriebsverluste zu verbergen.

Der Bumerangeffekt

Allerdings darf man den „Bumerangeffekt“ nicht vergessen: Der höhere Wert der Vorräte in einem Jahr wird zu höheren Aufwendungen im nächsten Jahr. Das hat zur Folge, dass derjenige, der den Wert der Vorräte erhöht, dazu „verdammt“ sein kann, ihn jedes Jahr zu erhöhen.

Das Beispiel, das ich den Studierenden immer gern gebe, ist, dass das Aufblähen des Lagerbestandes wie bei Drogen ist; um die Wirkung weiter zu spüren, muss man die Dosis immer wieder erhöhen, und früher oder später endet es unweigerlich schlecht.

In der Tat – und hier kommen wir zur Frage, wie man Anzeichen für eine mögliche Veränderung des Wertes von Vorräten erkennt – führt dies langfristig dazu, dass der in der Bilanz ausgewiesene Wert der Vorräte nicht mehr glaubwürdig ist.

Wie man Beweise für einen falschen Jahresabschluss erkennt



Zum Beispiel, indem Sie die Bestände zu den Verkäufen in Beziehung setzen, um deren prozentuales Gewicht zu sehen. Und wenn man anschließend den Trend dieses Prozentsatzes über die Jahre hinweg überprüft, wäre ein Anstieg des Prozentsatzes ein Indikator für ein erhöhtes Risiko.

Einen weiteren wichtigen Hinweis erhält man, wenn man diesen Prozentsatz mit dem durchschnittlichen Prozentsatz der Bilanzen von Unternehmen vergleicht, die in der gleichen Branche tätig sind. Wenn die Hauptwettbewerber z. B. einen Wert im Bereich von 30-40 % des Umsatzes haben und die Bilanz, die wir betrachten, einen Prozentsatz von 80 % oder 120 % aufweist, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Teil dieser Vorräte nicht existiert und/oder nicht zu einem Preis verkauft werden kann, der mindestens den Anschaffungskosten entspricht.

Dies ist der Zeitvergleich und Betriebsvergleich, den ich in einem der vorherigen Beiträge bereits dargestellt habe. Bei einem Umsatzrückgang ist zu erwarten, dass das Gewicht der Vorräte innerhalb gewisser Grenzen überproportional sinkt, da die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens zu einer Politik der Minimierung der Vorräte führen müssten. Tatsächlich ist jedoch manchmal das Gegenteil der Fall, und das ist kein gutes Zeichen, sofern nicht das Geschäftsmodell des Unternehmens verändert wurde.

Zweiter in der Rangliste: Forderungen an Kunden

Wenn Unternehmen nicht pünktlich zahlen, führt das dazu, dass die Abschlüsse überfällige Kundenforderungen beinhalten. Die Rechnungslegungsvorschriften fordern (zu Recht), dass in der Bilanz nicht der Betrag ausgewiesen wird, der rechtlich vom Kunden eingefordert werden kann, sondern der Betrag, von dem das Unternehmen glaubt, dass der Kunde ihn tatsächlich zahlen wird (das weitere Problem der fortgeführten Anschaffungskosten lasse ich hier außen vor).

Daher ist es bei Forderungen, die seit mehreren Monaten oder Jahren überfällig sind, notwendig, Wertberichtigungen zu bilden, je mehr Zeit seit der Fälligkeit vergangen ist.

Sie werden mit dem Alter nicht besser

Sehr oft wird eine fällige Forderung aber nicht eingetrieben, sondern verbleibt einfach in den Büchern. Anders als ein guter Rotwein wird ein gealterter Kredit jedoch nicht besser. In Jahresabschlüssen gibt es oft eine Abneigung der Geschäftsführer, Forderungen abzuschreiben, da die Gewinn- und Verlustrechnungen oft auch so schon „schlecht“ sind und man sie nicht mit zusätzlichen Aufwendungen belasten möchte.

Es gibt eine inhärente Subjektivität im Bewertungsprozess von Forderungen (und Krediten), aber das bedeutet nicht, dass lange überfällige Forderungen überhaupt nicht abgeschrieben werden, ohne dass es einen nachhaltigen Grund dafür gibt.

Was sind Anzeichen für eine unzureichende Wertminderung von Forderungen? Falsche Verhaltensweisen hinterlassen mehr als einen Hinweis. Zunächst können Sie die durchschnittliche Anzahl der Debitoren-Inkassotage ((Kundenforderungen/Umsatz) * 365) ermitteln und, wie schon bei den Vorräten, die Daten der Hauptwettbewerber und den Trend der letzten Jahre überprüfen.

Wenn die durchschnittliche Anzahl der Tage besonders hoch ist, ist es wahrscheinlich, dass überfällige Forderungen in der Bilanz erfasst und nicht ausreichend wertberichtigt wurden. Ein weiteres Zeichen ist das Vorhandensein signifikanter Beträge von Wertberichtigungen in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Kapitalisierung oder Konstruktion in der Wirtschaft

Wenn das Unternehmen Investitionsgüter benötigt, kann es sich diese entweder kaufen oder sie in den eigenen Fabriken produzieren, wenn entsprechende Kapazitäten dafür frei sind. Auch in diesen Fällen werden die während des Jahres angefallenen Kosten der Herstellung (Personal, Material usw.) als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Am Ende des Geschäftsjahres muss sichergestellt werden, dass selbererstellte Vermögengegenstände aktiviert, also als Investition auf der Aktivseite der Bilanz angesetzt werden.

Hierfür sind die Aufwendungen für die Herstellung wieder aus der GuV herauszurechnen und zu aktivieren. In der Höhe dieser umgebuchten Beträge erhöht sich der Gewinn bzw. verringert sich der Verlust der Periode. Nur der Unternehmer kennt die tatsächliche Höhe der angefallenen Kosten (sofern sie unterjährig mittels eines nicht buchhalterischen Bogens abgerechnet wurden). Daher kann es in bestimmten Situationen vorkommen, dass die zu aktivierenden Beträge mit einem höheren Betrag als dem tatsächlich angefallenen beziffert werden, um Verluste zu verbergen. Das Ausmaß des „Frisierens“ der Bücher ist bei der Aktivierung selbsterstellter immaterieller Vermögensgegenständen (z. B. Entwicklungskosten für ein Patent) noch größer als bei selbsterstellen materiellen Gütern. In solchen Fällen ist es im Nachhinein noch komplizierter, den tatsächlichen Anfall von aktivierungsfähigen Kosten zu überprüfen.

Ein möglicher Anhaltspunkt für eine Aktivierung in falscher Höhe ist eine Erhöhung des Saldos der Position, die indirekt Aufwendungen umkehrt, d. h. die Position „Erhöhung des Anlagevermögens für Eigenleistungen“ in der Gewinn- und Verlustrechnung, die nicht mit der der Vorjahre übereinstimmt. Das Risiko ist noch größer, wenn das Unternehmen im gleichen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang erlitten hat.

Der Bilanzskandal WorldCom-in den USA im Jahre 2002 war laut Medienberichten ein Beispiel für die Fälschung von Bilanzen, in dem betriebliche Aufwendungen fälschlicherweise als Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar aktiviert wurden.

Die Abschreibungen „reduzieren“



Eine typische Bilanzpolitik, die, wenn sie zu leichtfertig angewendet wird, zu einer Verzerrung des Abschlusses führen kann, ist die Reduzierung der Abschreibungen. Der Ersteller des Jahresabschlusses muss sich in jedem Geschäftsjahr fragen, ob der ursprünglich aufgestellte wirtschaftliche und technische Abschreibungsplan im Lichte der Entwicklung noch als richtig anzusehen ist. Ist dies nicht der Fall, ist es notwendig, den Abschreibungsplan zu überarbeiten und folglich den Betrag der jährlichen Abschreibung zu ändern (zu erhöhen oder zu verringern).

Wenn sich Unternehmen in Schwierigkeiten befinden, ist eine der ersten angewandten Bilanzpolitiken, die Abschreibungen zu reduzieren (durch eine Überprüfung und dann Verlängerung der Nutzungsdauer von Anlagegütern). Dieses Verhalten steht häufig im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften. Oft wird nämlich die Abschreibung mit dem steuerlich maximal anerkannten Betrag angesetzt (und die Steuersätze unterschätzen die tatsächliche Nutzungsdauer). Ist die „Reduzierung“ der Abschreibung aber zu hoch, d. h. überschätzt sie die wirtschaftlich-technische Nutzungsdauer, wird der Jahresabschluss dadurch verzerrt.

Der Leser des Jahresabschlusses kann ein solches Verhalten erkennen, indem er kontrolliert, ob der Gesamtbetrag der Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken ist. In diesem Fall ist zu prüfen, ob im Anhang des Jahresabschlusses glaubwürdige Gründe für dieses Vorgehen angegeben werden (diese Angabe ist gesetzlich vorgeschrieben). Dann gibt es noch die unentschuldbaren Fälle, in denen die Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung komplett fehlen, in denen man leicht eine falsche Buchführung erkennen kann.

Die Unbekannten der Rückstellungen

Eine recht häufige Situation in Unternehmen mit Schwierigkeiten ist die fehlende Bildung von Rückstellungen, was gegen die Rechnungslegung verstößt. Diese Fehldarstellung kann jedoch von einem externen Leser in der Regel nicht erkannt werden. Anzeichen für ein solches Risiko sind in den Fällen zu erkennen, in denen im Anhang des Jahresabschlusses auf das Vorhandensein von Rechtstreitigkeiten hingewiesen wird, ohne dass Rückstellungen in der Bilanz hierfür gebildet wurden, was jedoch nicht unbedingt ein Fehler sein muss. Tatsächlich ist eine Bildung nur dann erforderlich, wenn der Prozess am Bilanzstichtag bereits anhängig ist.

Das Prinzip der Periodisierung

Eine weitere Möglichkeit, Jahresabschlüsse „anzupassen“, ist die Falschanwendung des Periodisierungsprinzips. Am Jahresende müssen die angefallenen Aufwendungen und Erträge (oder Teile davon) unabhängig vom Geldfluss zum Jahresende erfasst werden. Ebenso sind Geldflüsse, die keinen Aufwand oder Ertrag einer Periode darstellen, entsprechend in der Bilanz abzugrenzen. Man könnte der Meinung sein, dass ein solches Verhalten keine wahrhaft falsche Buchführung darstellt. Aber es kommt darauf an, wie sehr die tatsächliche Darstellung des Gesundheitszustandes des Unternehmens verändert wird.

Ein Beispiel sind Rechnungen, die ausgestellt und empfangen werden sollen. Die Nichterfassung von Eingangsrechnungen verbessert den Jahresabschluss ebenso wie die Erfassung von Ausgangsrechnungen für Verkäufe, die erst im folgenden Jahr buchhalterisch erfasst werden dürften. Da es sich um tatsächlich durchgeführte Transaktionen handelt, erfolgt dadurch „lediglich“ eine Verschiebung zwischen zwei Perioden. Die Erfassung der Aufwendungen wird auf das folgende Jahr verschoben und die Erfassung der Erträge um ein Jahr vorgezogen.

Blick in den „Papierkorb“: Forderungen an andere

Die „kritischen Bereiche“ der Bilanz sind die Positionen mit Residualgehalt, also solche, die Salden enthalten, die nicht in bestimmte Aktiv- und Passivposten eingeordnet werden können. Ein typisches Beispiel ist der Eintrag für Forderungen gegenüber anderen, hinter dem sich Einträge verbergen können, die sich auf falsche Transaktionen beziehen. Hohe Salden unter dieser Position ohne eine klare Erläuterung ihres analytischen Inhalts im Anhang sind daher ein Risikosignal.

Das „Königsinstrument“ der falschen Rechnungslegung: nahestehende Personen und Unternehmen

Wenn der Missbrauch der Subjektivität der Bewertungskriterien nicht ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, werden die nahestehenden Personen und Unternehmen zu einem mächtigen Werkzeug für die Fälschung von Abschlüssen. Vereinfachend bezieht sich der Begriff „nahestehende Personen und Unternehmen“ auf alle Transaktionen mit Parteien, mit denen Beziehungen bestehen, die es ermöglichen, Transaktionen zu nicht marktüblichen Bedingungen (oder sogar ohne wirtschaftliche Grundlage) durchzuführen. Ein Beispiel? Eine Transaktion zwischen Unternehmen A, das von Bilan Zierer verwaltet wird, und Unternehmen B, das von Bilan Zierers Bruder verwaltet wird.

Alle großen Skandale weltweit im Zusammenhang mit falscher Rechnungslegung sind durch den Missbrauch von Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen gekennzeichnet (z. B. Wirecard, Enron, Parmalat).

Falscher Jahresabschluss: Erkenntnisse aus den Nachrichten

Im inzwischen weit zurückliegenden Bilanzskandal des italienischen Konzerns Parmalat wurde festgestellt, dass vierteljährlich Rechnungen für fiktive Transaktionen ausgestellt wurden, um Verkäufe an Briefkastenfirmen vorzutäuschen. Was kann ein Signal sein, um dieses Risiko zu erkennen? Wer fiktive Umsätze in der Bilanz erfasst, „kümmert“ sich in der Regel nicht darum, auch die zugehörigen fiktiven Aufwendungen zu buchen, die dem Unternehmen zur Erzielung dieser Umsätze hätten entstehen müssen. Aus der Erhöhung der Umsatzmarge im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich daher ein Hinweis auf mögliche falsche Rechnungen ableiten.

Natürlich führt die Erfassung von fiktiven Umsätzen früher oder später auch zu einem überhöhten Wert von (fiktiven) Forderungen gegenüber Kunden. Im Parmalat Bilanzskandal hatten die fiktiven Verkäufe auf Dauer zu einer nicht glaubwürdigen Höhe der Forderungen gegenüber den Kunden geführt. Es war daher „notwendig“, ein Girokonto zu eröffnen, auf dem die fiktiven Forderungen eingezogen werden konnten. Und selbst dieses Bankkonto konnte nur fiktiv sein. Die hohen (fiktiven) Einnahmen führten zu überschüssiger Liquidität und folglich wurde beschlossen, die Liquidität in (ebenfalls fiktive) Finanzinstrumente zu investieren, wie dies jedes Unternehmen tut.

Falsche Abrechnung mit „Konsistenz“

Dabei wies die Bilanz im Laufe der Zeit gleichbleibende Beträge an Forderungen, Finanzanlagen und Barmitteln aus, die jedoch alle fiktiv waren. Die falsche Abrechnung war also eklatant, aber von außen nicht sofort erkennbar, obwohl es einen wichtigen Hinweis gab. Ich habe den Sachverhalt ein wenig vereinfacht, aber im Prinzip ist es so verlaufen. Die eigentliche Anomalie, die sich bei der Analyse der Jahresabschlüsse des Parmalat Konzern leicht feststellen ließ, war das gleichzeitige Vorhandensein von (angeblich) hoher Liquidität und hoher Verschuldung.

Die Liquiditätskennzahl (Verhältnis von kurzfristiger Verschuldung zu sofortiger Liquidität) zeigte ein finanziell gesundes Unternehmen. Diese Situation war sicherlich nicht mit der ständigen Emission neuer Anleihen vereinbar. Trotz dieser hohen Liquidität gab der Konzern neue Anleihen aus, um damit fällige Alt-Anleihen zurückzuzahlen. Der Grund, so stellte sich später heraus, war das Nichtvorhandensein einer solchen Liquidität.

Der falsche Jahresabschluss: der Parmalat Bilanzskandal

Der Jahresabschluss zeigte einen hohen Bestand an liquiden Mitteln (über 3 Mrd. Euro), dem jedoch eine hohe Verschuldung (ca. 7 Mrd. Euro) gegenüberstand. Das Unternehmen argumentierte, dass die hohe Liquidität im Einklang mit der Expansionspolitik des Konzerns stand und dass die Fülle an sofort verfügbaren Vermögenswerten Parmalat in die Lage versetzt hätte, Investitionsmöglichkeiten zu nutzen, die sich auf dem Markt ergeben könnten.

Die bereitgestellten Erklärungen waren Teil einer Finanzstrategie des Konzerns, die man gutheißen kann oder auch nicht, die aber zum damaligen Zeitpunkt legitim erschien. In der Tat kann es nicht die Aufgabe einer Aufsichtsbehörde sein, die wirtschaftlichen oder finanziellen Entscheidungen eines Vorstands zu überprüfen  Entscheidungen, die im Verantwortungsbereich des Vorstands bleiben. Die zentrale Frage, die es zu klären galt, war die der angeblichen Liquidität. Es bestand auch die Notwendigkeit, den Umfang der Anleiheemissionen zu klären, um u. a. eventuelle Mängel in den dem Markt zur Verfügung gestellten Informationen zu überprüfen.

Quelle: Entnommen aus der Anhörung des CONSOB-Vorsitzenden Lamberto Cardia im Parlament. Umfrage zum Thema „« I rapporti tra il sistema delle imprese, i mercati finanziari e la tutela del risparmio », 20. Januar 2004.


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ITALIANO

10. Come capire se il bilancio è falso

Originale (italiano) da Prof. assoc. Fabrizio Bava (20. ottobre 2020); https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/



COME LEGGERE UN BILANCIO – Decima e ultima puntata.
Come capire se il bilancio è falso

Quali sono gli “indizi” che potrebbero nascondere comportamenti non in linea con la corretta applicazione dei principi contabili? L'approccio del revisore/analista. La bravura nel redattore del bilancio consiste nell’applicare le politiche di bilancio (di minimizzazione dell’imponibile o di massimizzazione del risultato), senza però mai passare “dal lato oscuro”.



Individuare un falso in bilancio dall’esterno, sulla base delle sole informazioni pubbliche, non è facile e non sempre è possibile. In presenza di vere e proprie frodi può essere impossibile anche per il revisore, figuriamoci per chi può leggere soltanto il bilancio! Fatta questa doverosa premessa, da una lettura approfondita del bilancio, accompagnata da qualche rielaborazione dei dati, è possibile individuare importanti “indizi”. Si possono identificare chiarissimi “campanelli di allarme”, quelli che i revisori chiamano “aree di rischio”.


Nel seguito, a titolo esemplificativo, analizzerò alcune politiche di bilancio scorrette che, talvolta, sono adottate nei bilanci delle imprese che presentano squilibri economici e patrimoniali.E quali sono gli indizi che lasciano sulla loro strada.

Quando si truccano i bilanci

Sarebbe bello poter dire mai, ma nel mondo reale, quando il bilancio non rappresenta una situazione veritiera, nel stragrande maggioranza dei casi, si tratta di un’impresa in difficoltà. Talvolta l’amministratore cede alla tentazione di rappresentare uno stato di salute della sua impresa migliore di quella reale. Il fine è quello di non perdere l’indispensabile fiducia dei propri stakeholders (primo tra tutti, in Italia, le banche). L’intenzione, in molti casi, è quella di tornare a fornire una rappresentazione veritiera non appena lo stato di salute dell’impresa migliorerà ma, come noto, talvolta la situazione invece peggiora fino al default.


Ci sono anche altri momenti nella vita di un’impresa che sono, come dire, a rischio di falso. Come il prossimo ingresso di un nuovo socio, la cessione delle quote o la quotazione in Borsa. Naturalmente esiste anche la situazione opposta, ovvero la rappresentazione in bilancio di uno stato di salute peggiore di quello reale, per evadere le imposte. In questo articolo non tratterò tali situazioni in cui il bilancio è “sgonfiato”, ma mi focalizzerò sul caso opposto, in cui vengono adottate politiche di massimizzazione del risultato. O forse sarebbe più corretto dire, nella maggioranza dei casi, minimizzazione delle perdite.



Spesso tra i non addetti ai lavori si pensa che un bilancio sia falso quando rappresenta operazioni fittizie, ad esempio attraverso fatture false. Può accadere, ma si tratta di situazioni estreme, per fortuna non così diffuse. Nella maggioranza dei casi i bilanci falsi non contengono falsi materiali, ma ciò nonostante rappresentano uno stato di salute dell’impresa non vero. Vediamo come.

Abuso della soggettività intrinseca dei criteri di valutazione

L’alterazione della rappresentazione veritiera e corretta dei bilanci viene ottenuta in prima battuta attraverso la scorretta applicazione dei criteri di valutazione. L’abusare della soggettività intrinseca nel processo valutativo, infatti, consente comunque, a differenza dei falsi materiali, al redattore del bilancio di difendersi nel caso in cui fosse accusato di avere falsificato il bilancio. È il “classico” caso delle rimanenze di magazzino, delle capitalizzazioni, della valutazione dei crediti, dell’iscrizione dei fondi rischi, dell’iscrizione delle attività per imposte anticipate, per citare le voci principali. Affrontiamoli in dettaglio (mi limiterò a quelli meno tecnici).



Falso in bilancio: il primo classificato, con distacco, il magazzino

Si dice, non a torto, che la voce “meno vera” dei bilanci delle imprese sia il magazzino, ma perché? Il magazzino, a differenza delle vendite, degli acquisti, dei costi del personale e di tutti gli altri costi d’esercizio, si presta maggiormente, soprattutto tra le imprese non tenute alla contabilità di magazzino, ad essere esposto ad un valore non corretto. Il valore del magazzino di fine anno non si legge su un documento esterno, come nel caso delle fatture di acquisto (e non espone ai rischi in materia di IVA). Il codice civile richiede che sia iscritto in bilancio al minor valore tra il costo ed il valore di mercato. Ma per definire tale valore è necessario fare l’inventario e conteggiare le quantità in giacenza. Successivamente bisognerà individuare il valore da attribuire a tali quantità.




Se poi non si tratta di merci, il tema è ancora più complesso (per non parlare delle commesse pluriennali). Nel caso di semilavorati e prodotti finiti, le imprese di minori dimensioni potrebbero persino non essere in grado di determinare correttamente il costo di produzione, rendendo quindi arduo sapere se le rimanenze sono effettivamente state valutate al minore tra costo e mercato.

Quantità e valutazione al minore tra costo e mercato

Dall’esterno è impossibile sapere a quanto ammontano le quantità in giacenza, così come è impossibile sapere se l’impresa riuscirà a cederle almeno ad un prezzo pari al costo sostenuto, o se invece sarà costretta a venderle in perdita (oppure se non riuscirà proprio a venderle). Inoltre, a posteriori, è spesso impossibile risalire all’importo corretto delle rimanenze. Il valore delle rimanenze finali di magazzino comporta un incremento del risultato dell’esercizio di pari importo.

Un’impresa in perdita, pertanto, potrebbe falsificare il bilancio indicando un valore delle rimanenze di magazzino superiore a quello che si sarebbe determinato applicando correttamente i principi civilistici. L’obiettivo in genere è quello di nascondere in tutto o in parte le perdite di gestione.

L’effetto boomerang

Non si deve però dimenticare “l’effetto boomerang“: il maggior valore delle rimanenze in un esercizio diventa un maggior costo nell’esercizio successivo. Di conseguenza, chi aumenta il valore delle rimanenze potrebbe essere “condannato” ad incrementarlo tutti gli anni. Si veda qui per capire come gestire contabilmente le rimanenze di magazzino.

L’esempio che faccio sempre agli studenti è che gonfiare il magazzino è come con la droga, per continuare a sentire l’effetto bisogna sempre aumentare la dose e, inevitabilmente, prima o poi finisce male.

Infatti, e qui arriviamo a come individuare gli indizi di possibile alterazione del valore delle rimanenze, alla lunga così facendo il valore delle rimanenze iscritto in Stato patrimoniale non sarà più credibile.

Come individuare gli indizi del falso in bilancio

Ad esempio, rapportando le rimanenze al fatturato per verificarne il peso percentuale. E, successivamente, verificando il trend di tale % nel corso degli anni, l’incremento della percentuale costituirebbe un indicatore di maggior rischio.

Un altro importante indizio si può ottenere confrontando tale % con quella media dei bilanci delle imprese che operano nel medesimo settore. Se i principali competitor, ad esempio, hanno un valore compreso nel range 30-40% dei ricavi e il bilancio che stiamo osservando ha una percentuale dell’80% o del 120%, è molto probabile che parte di quelle rimanenze non esistano e/o non siano vendibili ad un prezzo almeno pari al costo.


Si tratta del confronto nel tempo e nello spazio di cui ho parlato nella prima puntata degli articoli sull’analisi di bilancio. Nel caso di calo del fatturato, ci si aspetta che, entro certi limiti, il peso delle rimanenze cali in modo più che proporzionale, in quanto le difficoltà finanziarie dell’impresa dovrebbero indurre ad una politica di minimizzazione delle rimanenze. Nella realtà, invece, talvolta accade l’opposto. e non è un bel segnale, a meno che sia cambiato proprio il modello di business dell’impresa.

Secondo assoluto: i crediti verso clienti

Un noto proverbio afferma “a pagare e morire c’è sempre tempo”. Purtroppo le imprese italiane non sono famose per essere puntuali nei pagamenti. Ciò fa sì che nei bilanci delle imprese siano spesso presenti crediti verso clienti scaduti. Le regole del bilancio richiedono (giustamente) che non sia riportato in bilancio l’ammontare che si ha diritto di incassare dai propri clienti, ma l’ammontare che si ritiene di riuscire ad incassare (tralascio in tale sede l’ulteriore problematica del costo ammortizzato).

Pertanto, per i crediti scaduti da diversi mesi o anni, si rende necessario stanziare delle svalutazioni, tanto maggiori quanto maggiore è il tempo trascorso dalla scadenza. Il tutto seguendo le indicazioni dell’eventuale legale a cui è stato affidato l’incarico di cercare di ottenere l’incasso.

Con l’invecchiamento non Migliorano

Molto spesso non si incarica il legale e il credito semplicemente invecchia, però, a differenza di un Barolo, il credito invecchiato non migliora anzi. Nei bilanci si assiste spesso ad una “scarsa propensione” degli amministratori a svalutare i crediti per due ordini di ragioni:

• le svalutazioni non sono deducibili (se non nel limite forfetario dello 0,5% del valore nominale dei crediti alla data di chiusura dell’esercizio)

• i conti economici sono già spesso “brutti” e non si vuole appesantirli con ulteriori costi

C’è una soggettività intrinseca nel processo valutativo, ma ciò non significa che si possano non svalutare per nulla crediti scaduti da molto tempo senza una motivazione sostenibile alla base di tale scelta.

Quale è l’indizio di una insufficiente svalutazione dei crediti? I comportamenti non corretti lasciano più di un indizio. Per prima cosa si può determinare il numero giorno medi di incasso dei crediti (clienti / fatturato per 365) e verificare come già visto per le rimanenze, il dato dei principali competitor e l’andamento negli ultimi anni.

Se il numero di giorni medi è particolarmente elevato, è probabile che in bilancio siano stati iscritti crediti scaduti non adeguatamente svalutati. Un ulteriore segnale è la presenza nel Conto economico di importi significativi di perdite su crediti.

Le capitalizzazioni o Costruzioni in economia

Quando l’impresa sostiene ha l’esigenza di beni strumentali, in alternativa all’acquisto sul mercato, può decidere, avendone la capacità, di realizzarlo nei propri stabilimenti. In tali casi, i costi sostenuti nel corso dell’esercizio (manodopera, materiali, ecc.) vengono iscritti nel Conto economico. A fine esercizio è necessario fare in modo che il bilancio esponga la situazione sostanziale, ovvero che l’impresa ha effettuato un investimento.


Pertanto, in applicazione del principio di competenza economica, si deve eliminare l’effetto di tali costi sul risultato dell’esercizio e, contestualmente, iscrivere nell’attivo di Stato patrimoniale i beni strumentali realizzati internamente. Soltanto l’imprenditore è a conoscenza dei costi effettivamente sostenuti (a condizione che siano stati rendicontati nel corso dell’anno attraverso una scheda extra contabile). Pertanto, in situazioni di difficoltà, potrebbe accadere che si quantifichino i costi da capitalizzare per un importo superiore a quello realmente sostenuto, al fine di nascondere le perdite di gestione. Il rischio di comportamenti scorretti è ancora maggiore quando le capitalizzazioni riguardano beni intangibili (es. costi di impianto ed ampliamento e di sviluppo). In tali casi è ancora più complicato, a posteriori, verificare l’effettivo sostenimento di costi che presentavano i requisiti per la capitalizzazione.

Un possibile indizio di capitalizzazioni per un importo non corretto è rappresentato da un incremento del saldo della voce che storna indirettamente i costi, ovvero la voce “incremento immobilizzazioni per lavori interni” del Conto economico non in linea con quello degli esercizi precedenti. Il rischio è ancora superiore se nel medesimo esercizio l’impresa ha subito una contrazione del fatturato.

Lo scandalo di oltreoceano WorldCom è stato un esempio, secondo quanto riportato dagli organi di informazione, di falsificazione dei bilanci attraverso l’indicazione di costi d’esercizio come investimenti di Stato patrimoniale per alcuni miliardi di dollari.

Il “taglio” degli ammortamenti

Una tipica politica di bilancio che, se applicata con eccessiva disinvoltura può condurre all’alterazione dei bilanci, è quella della riduzione degli ammortamenti. Il redattore del bilancio in ciascun esercizio deve domandarsi se il piano di ammortamento economico-tecnico inizialmente fissato è ancora da considerare corretto sulla base dell’evolversi della situazione. Se così non fosse, è necessario rivedere il piano di ammortamento e, conseguentemente, modificare (in aumento o in riduzione) l’ammontare dell’ammortamento annuale.

Quando le imprese sono in difficoltà una delle prime politiche di bilancio applicate è quella di ridurre gli ammortamenti (attraverso una revisione della vita utile dei beni strumentali). Si tratta di comportamenti spesso in linea con i principi contabili. Spesso, infatti, si iscrivono ammortamenti pari all’ammontare massimo fiscalmente riconosciuto (e le aliquote fiscali sottostimano l’effettiva vita utile). Ma se il “taglio” degli ammortamenti è eccessivo, ovvero sovrastima la vita utile economico-tecnica, si altera il bilancio.



Il lettore del bilancio può identificare tali comportamenti verificando se l’ammontare complessivo degli ammortamenti si sia significativamente ridotto rispetto all’esercizio precedente. In tale caso, è necessario verificare se nella Nota integrativa sono indicate motivazioni credibili alla base di tale scelta (l’indicazione è obbligatoria per legge). Ci sono poi i casi indifendibili, quelli in cui mancano completamente gli ammortamenti nel Conto economico, in cui è agevole individuare il falso in bilancio. Ma l’esercizio 2020 sarà un anno anomalo, il “decreto agosto” ha dato il via libera “al falso” permettendo la non iscrizione fino al 100% degli ammortamenti! Ho già commentato questa decisione del legislatore.

Quegli sconosciuti dei fondi rischi

Una situazione piuttosto comune nelle imprese in difficoltà è rappresentata dalla mancata iscrizione di fondi rischi, in violazione del Codice civile. Tale falsa rappresentazione non può però in genere essere individuata da un lettore esterno. Possono essere identificati segnali di rischio nei casi in cui nella Nota integrativa è indicata la presenza di controversie senza l’iscrizione in Stato patrimoniale di fondi rischi, ma non si tratta necessariamente di un errore. L’iscrizione è infatti richiesta soltanto nelle situazioni in cui la sconfitta definitiva nel contenzioso è ritenuta probabile.


Il principio di competenza economica

Un’altra modalità attraverso la quale si possono “aggiustare” i bilanci è l’errata applicazione (volontaria) del principio di competenza economica. A fine anno è necessario imputare in chiusura i costi e ricavi (o quote di costi e ricavi) di competenza, indipendentemente dalla manifestazione finanziaria. Ed allo stesso modo stornare i costi e ricavi (o quote di costo e ricavi) non di competenza. Si potrebbe ritenere che tali comportamenti non costituiscano un vero e proprio falso in bilancio. Ma tutto dipende da quanto si altera la reale rappresentazione dello stato di salute dell’impresa.

Un esempio è quello delle fatture da emettere e da ricevere. La mancata imputazione di fatture da ricevere consente di migliorare i bilanci, così come l’imputazione di fatture da emettere per vendite che saranno concluse l’esercizio successivo. Trattandosi di operazioni realmente effettuate, l’iscrizione del costo viene soltanto rinviata all’esercizio successivo, così come viene anticipata l’iscrizione del ricavo. Un altro tipico esempio, nel caso ricorso alle moratorie con istituti di credito e società di leasing, è quello di sospendere anche l’imputazione dei costi. Oppure, sul versante ricavi, in caso di ottenimento di contributi su investimenti, ci si può “dimenticare” di riscontare la quota parte non di competenza dell’esercizio. Lo stesso può valere per i costi, quando ci si “dimentica” di ridurre il risconto attivo con cui negli esercizi precedenti si è rinviata ai futuri esercizi la quota di costo non di competenza (es. maxi canoni di leasing).

Cercare nella spazzatura: i crediti verso altri

Costituiscono “aree critiche” del bilancio le voci a contenuto residuale, quelle che accolgono i saldi non classificabili in specifiche voci dell’attivo e del passivo. Un tipico esempio è la voce relativa ai crediti verso altri che potrebbe nascondere voci relative ad operazioni non corrette. Un segnale di rischio è pertanto rappresentato da saldi elevati in tale voce senza una chiara illustrazione del contenuto analitico nella Nota integrativa.


Lo strumento “principe” del falso in bilancio: le parti correlate

Quando l’abuso della soggettività dei criteri di valutazione non è sufficiente a raggiungere il risultato sperato, sono le parti correlate a diventare un potente strumento per la falsificazione dei bilanci. Per parti correlate, semplificando, si intendono tutti quei rapporti con soggetti nei confronti dei quali intercorrono relazioni tali da consentire di effettuare operazioni non a condizioni di mercato (o persino prive di fondamento economico). Un esempio? Un’operazione tra la società A, amministrata da Tizio e la società B, amministrata dal fratello di Tizio.


Tutti i maggiori scandali a livello mondiale connessi al falso in bilancio sono caratterizzati dall’abuso dei rapporti con parti correlate (es. Parmalat ed Enron per citare i più famosi). E non va dimenticato il recente scandalo Bi-On (su cui non esprimo giudizi, aspettando l’esito dei processi).

Il falso bilancio: spunti dalla cronaca

Nell’ormai lontano crack Parmalat è stato dichiarato che venivano emesse fatture per operazioni fittizie ogni trimestre simulando vendite a società di comodo. Quale può essere un segnale che consente di individuare tale rischio? In genere, chi iscrive in bilancio vendite fittizie, non si “preoccupa” si iscrivere anche i connessi costi fittizi che l’impresa avrebbe dovuto sostenere per ottenere tali ricavi. Conseguentemente, si può cogliere un indizio di possibili fatture false dall’incremento della marginalità sulle vendite rispetto ai precedenti esercizi.


Naturalmente l’iscrizione di ricavi fittizi comporta anche, prima o poi, un valore eccessivo dei crediti (fittizi) verso clienti. Nel crack Parmalat, le vendite fittizie alla lunga avevano prodotto un ammontare di crediti verso clienti non credibile. Si è quindi reso “necessario” aprire un conto corrente su cui incassare i crediti fittizi. E anche tale conto corrente non poteva che essere fittizio. Gli elevanti incassi (fittizi) comportavano un eccesso di liquidità e, conseguentemente, come fa ogni impresa, si è deciso di investire la liquidità in strumenti finanziari (a loro volta fittizi).



Il falso in bilancio con “coerenza”

Così facendo, nel tempo, lo Stato patrimoniale presentava importi coerenti di crediti, investimenti finanziari e liquidità, ma tutti fittizi. Il falso in bilancio era pertanto clamoroso ma non immediatamente individuabile dall’esterno, anche se un importante indizio c’era. Ho un pò semplificato, ma la sostanza è quella. Nel mio Manuale di revisione ho illustrato diverse operazioni di falsificazione del bilancio con le connesse scritture contabili. La vera anomalia, che si poteva individuare agevolmente attraverso l’analisi di bilancio del Gruppo Parmalat, era rappresentata dalla contemporanea presenza di una elevata liquidità e di un elevato indebitamento.

L’indice di liquidità (rapporto tra debiti a breve e liquidità immediata) segnalava una situazione finanziariamente florida. Situazione che non era certamente coerente rispetto al continuo ricorso all’emissione di nuovi prestiti obbligazionari. Nonostante tale liquidità, il Gruppo per rimborsare i prestiti obbligazionari in scadenza ricorreva all’emissione di nuovi prestiti obbligazionari. La ragione, si è poi scoperto, era l’inesistenza di tale liquidità.

Il falso in bilancio: il crack Parmalat

I bilanci evidenziavano un alto livello di disponibilità liquide (pari ad oltre 3 miliardi di euro) a fronte del quale, però, figurava un elevato grado di indebitamento (pari a circa 7 miliardi di euro). La società ha argomentato, sostenendo che l’elevato grado di liquidità era coerente con la politica di espansione del gruppo e che l’abbondanza di attività prontamente disponibili avrebbe permesso a Parmalat di cogliere opportunità d’investimento, che si potevano presentare sul mercato.

I chiarimenti forniti facevano parte di una strategia finanziaria del gruppo, che poteva essere condivisa o non condivisa, ma che al momento appariva legittima. Non può rientrare infatti nel compito di un’Autorità di vigilanza quello di sindacare le decisioni industriali, commerciali o finanziarie di un Consiglio di amministrazione, decisioni che rimangono nell’ambito di responsabilità dello stesso. (omissis…). La questione centrale che si riteneva necessario chiarire era quella della asserita liquidità. Premeva anche far luce sull’entità delle emissioni obbligazionarie, per verificare, tra l’altro, eventuali carenze informative verso il mercato.

Fonte: Tratto dall’Audizione del Presidente CONSOB Lamberto Cardia in Parlamento. Indagine conoscitiva su « I rapporti tra il sistema delle imprese, i mercati finanziari e la tutela del risparmio », 20 gennaio 2004

DEUTSCH

10. Jahresabschluss:
Wie erkennt man, ob der Abschluss falsch ist

Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (20.10.2020);https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/

Aus dem ItalienischeItalienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel (27.11.2021); https://www.knuthenkel.de/Blog/

Wie liest man einen Jahresabschluss. Zehnte und letzte Folge.
Wie erkennt man, ob der Abschluss falsch ist?

Welche Jahresabschlussbestandteile könnten Elemente enthalten, die nicht mit der korrekten Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze übereinstimmen? Die Sichtweise des Wirtschaftsprüfers/Bilanzanalytikers. Die Kunst des Abschlusserstellers hingegen besteht darin, die Ziele eines Jahresabschlusses (Minimierung des steuerpflichtigen Einkommens oder Maximierung des Ergebnisses) anzuwenden, ohne formal gegen die Rechnungslegungsvorschriften zu verstoßen.

Von außen, alleine auf der Grundlage nur öffentlich zugänglicher externer Informationen, zu erkennen, ob ein Unternehmen „nicht wirtschaftlich gesund“, also „krank“ ist, ist nicht einfach und nicht immer möglich. Bei Betrug kann das selbst für den Wirtschaftsprüfer unmöglich sein, geschweige denn für jemanden, dem lediglich die Lektüre eines Jahresabschlusses zur Verfügung steht! Nachdem man sich diesen Fakt bewusstgemacht hat, ist es aber möglich, durch eine gründliche Auswertung des Jahresabschlusses, begleitet von einer gewissen Aufbereitung der Daten, wichtige „Anhaltspunkte“ zu identifizieren. Es können ganz klare „Warnsignale“ identifiziert werden.

Im Folgenden analysiere ich beispielhaft einige Bilanzpolitiken, die manchmal in den Jahresabschlüssen von kranken Unternehmen angewendet werden, u. Und welche Spuren sie auf ihrem Weg hinterlassen.

Wann werden Jahresabschlüsse „frisiert“?

Es wäre schön, zu sagen: „niemals“, aber in der realen Welt handelt es sich in den allermeisten Fällen, in denen der Jahresabschluss nicht die wahre Situation widerspiegelt, um ein Unternehmen in Schwierigkeiten. Manchmal erliegt der Geschäftsführer der Versuchung, einen besseren Gesundheitszustand seines Unternehmens darzustellen, als er tatsächlich ist. Ziel ist es, das unverzichtbare Vertrauen seiner Stakeholder (in Deutschland in erster Linie die Banken) nicht zu verlieren. In vielen Fällen besteht die Absicht, zu einer wahrheitsgetreuemäßen Darstellung zurückzukehren, sobald sich der Gesundheitszustand des Unternehmens verbessert, aber bekanntlich verschlechtert sich die Situation stattdessen manchmal bis hin zum Zahlungsausfall.

Es gibt auch andere Momente im Leben eines Unternehmens, die – sagen wir es mal so – der Gefahr der Unwahrheit ausgesetzt sind, dass der Unwahrheiten über sie verbreitet werden. Wie z. B. der (nächste) Eintritt eines neuen Gesellschafters, der Verkauf von Anteilen oder der Gang an die Börse. Natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall, nämlich die Darstellung eines schlechteren als des tatsächlichen Gesundheitszustandes im Jahresabschluss, um Steuern zu hinterziehen. In diesem Beitrag werde ich nicht auf solche Situationen eingehen, in denen das Jahresabschluss „arm gerechnet“ wird, sondern ich werde mich auf den umgekehrten Fall konzentrieren, in dem Maßnahmen ergriffen werden, um das Ergebnis zu maximieren. Oder vielleicht wäre es in den meisten Fällen genauer zu sagen, Verluste zu minimieren.

Unter Nicht-Fachleuten wird oft angenommen, dass Abschlüsse falsch sind, wenn sie fiktive Transaktionen darstellen, z. B. durch fiktive Belege. Das kann passieren, aber das sind Extremsituationen, die zum Glück nicht so häufig vorkommen. In den meisten Fällen enthalten kranke Abschlüsse keine wesentlichen Falschdarstellungen, stellen aber dennoch einen unwahren Zustand des Unternehmens dar. Schauen wir mal wie.

Missbräuchliche Anwendung der inhärenten Subjektivität der Bewertungskriterien

Die Veränderung der wahrheitsgetreuen Darstellung des Abschlusses wird in erster Linie durch die falsche Anwendung der Bewertungskriterien erreicht. Der Missbrauch der dem Bewertungsprozess inhärenten Subjektivität ermöglicht es dem Ersteller des Jahresabschlusses, sich - im Gegensatz zur materiellen Falschdarstellung - , sich zu verteidigen, falls ihm eine Fälschung des Jahresabschlusses vorgeworfen wird. Dies ist der „klassische“ Fall bei Vorräten, der Aktivierung, der Bewertung von Forderungen, der Bildung von Rückstellungen, der Bildung von aktiven latenten Steuern, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Lassen Sie uns diese im Detail behandeln (ich beschränke mich auf die fachlich weniger komplizierten).

Falschdarstellungen im Jahresabschluss: erster Themenbereich, der Spitzenreiter ist der Lagerbestand.

Es heißt nicht zu Unrecht, dass der „unwahrsteSpitzenreiter“ unter den falsch dargestellten Posten in den Bilanzen von Unternehmen die Vorräte istder Lagerbestand ist, aber warum? Im Gegensatz zu den Umsätzen, Einkäufen, Personalkosten und allen anderen Betriebskosten ist das Vorratsvermögen leichter mit einem falschen Wert anzusetzen. Der Wert des Jahresendbestands kann nicht von einem externen Beleg abgelesen werden, wie dies z. B. bei Einkaufsrechnungen der Fall ist (und er unterliegt auch nicht der Umsatzbesteuerung). Das HGB schreibt vor, dass Vorräte mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Marktwert (beizulegender Wert) anzusetzen sind (strenges Niederstwertprinzip). Aber um diesen Wert zu ermitteln, müssen eine Inventur durchgeführt und die auf Lager befindlichen Mengen gezählt werden. Anschließend ist diese Menge (in Euro) zu bewerten.

Wenn es sich nicht um Vorräte handelt, ist die Angelegenheit noch komplexer (ganz zu schweigen von langfristen Fertigungsaufträgen). Bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen sind kleinere Unternehmen unter Umständen nicht einmal in der Lage, die Herstellungskosten korrekt zu ermitteln, so dass es schwierig ist, festzustellen, ob die Vorräte tatsächlich nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet wurden.

Menge und Bewertung nach dem Niederstwertprinzip

Von außen ist es unmöglich zu wissen, wie hoch die auf Lager befindlichen Mengen sind, ebenso wie es unmöglich ist zu wissen, ob das Unternehmen in der Lage sein wird, sie zumindest zu einem Preis zu verkaufen, der den entstandenen Kosten entspricht, oder ob es gezwungen sein wird, sie mit Verlust zu verkaufen (oder es gar überhaupt nicht in der Lage sein wird, sie zu verkaufen). Darüber hinaus ist es oft unmöglich, die korrekte Höhe der Vorräte im Nachhinein zu ermitteln. Der Wert des Endbestands erhöht das Jahresergebnis um den gleichen Betrag.

Ein verlustbringendes Unternehmen könnte also seinen Abschluss frisieren, indem es einen höheren Wert der Vorräte angibt, als er bei korrekter Anwendung der gesetzlichen Grundsätze ermittelt worden wäre. Das Ziel ist in der Regel, alle oder einen Teil der Betriebsverluste zu verbergen.

Der Bumerangeffekt

Allerdings darf man den „Bumerangeffekt“ nicht vergessen: Der höhere Wert der Vorräte in einem Jahr wird zu höheren Aufwendungen im nächsten Jahr. Das hat zur Folge, dass derjenige, der den Wert der Vorräte erhöht, dazu „verdammt“ sein kann, ihn jedes Jahr zu erhöhen.

Das Beispiel, das ich den Studierenden immer gern gebe, ist, dass das Aufblähen des Lagerbestandes wie bei Drogen ist; um die Wirkung weiter zu spüren, muss man immer die Dosis immer wieder erhöhen, und früher oder später endet es unweigerlich schlecht.

In der Tat – und hier kommen wir zu der Frage, wie man Anzeichen für eine mögliche Veränderung des Wertes von Vorräten erkennt – führt dies langfristig dazu, dass der in der Bilanz ausgewiesene Wert der Vorräte nicht mehr glaubwürdig ist.

Wie man Beweise für einen falschen Jahresabschluss erkennt

Zum Beispiel, indem Sie die Bestände zu den Verkäufen in Beziehung setzen, um deren prozentuales Gewicht zu sehen. Und wenn man anschließend den Trend dieses Prozentsatzes über die Jahre hinweg überprüft, wäre ein Anstieg des Prozentsatzes ein Indikator für ein erhöhtes Risiko.

Einen weiteren wichtigen Hinweis erhält man, wenn man diesen Prozentsatz mit dem durchschnittlichen Prozentsatz der Bilanzen von Unternehmen vergleicht, die in der gleichen Branche tätig sind. Wenn die Hauptwettbewerber z. B. einen Wert im Bereich von 30-40 % des Umsatzes haben und die Bilanz, die wir betrachten, einen Prozentsatz von 80 % oder 120 % aufweist, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Teil dieser Vorräte nicht existiert und/oder nicht zu einem Preis verkauft werden kann, der mindestens den Anschaffungskosten entspricht.

Dies ist der Zeitvergleich und Betriebsvergleich, den ich in einemn der vorherigen Beiträäge bereits dargestellt habe. Bei einem Umsatzrückgang ist zu erwarten, dass das Gewicht der Vorräte innerhalb gewisser Grenzen überproportional sinkt, da die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens zu einer Politik der Minimierung der Vorräte führen solltenmüssten. In der RealitätTatsächlich ist passiert jedoch manchmal das Gegenteil der Fall, und das ist kein gutes Zeichen, es sei denn,sofern nicht das Geschäftsmodell des Unternehmens wurde verändert wurde.

Zweiter in der Ranglistes Themenbereich: Forderungen an Kunden

Wenn Unternehmen nicht pünktlich zahlen, führt das dazu, dass die Abschlüsse überfällige Kundenforderungen beinhalten. Die Rechnungslegungsvorschriften fordern (zu Recht), dass in der Bilanz nicht der Betrag ausgewiesen wird, der rechtlich vom Kunden eingefordert werden kann, sondern der Betrag, von dem das Unternehmen glaubt, dass der Kunde ihn tatsächlich zahlen wird (das weitere Problem der fortgeführten Anschaffungskosten lasse ich hier außen vor).

Daher ist es bei Forderungen, die seit mehreren Monaten oder Jahren überfällig sind, notwendig, Wertberichtigungen zu bilden, je mehr Zeit seit der Fälligkeit vergangen ist.


Sie werden mit dem Alter nicht besser

Sehr oft wird eine fällige Forderung aber nicht eingetrieben, sondern verbleibt einfach in den Büchern.; aber Aanders als ein guter Rotwein, wird ein gealterter Kredit jedoch nicht besser. In Jahresabschlüssen gibt es oft eine Abneigung der Geschäftsführer, Forderungen abzuschreiben, da die Gewinn- und Verlustrechnungen oft schon auch so schon „schlecht“ sind und man möchte sie nicht mit zusätzlichen Aufwendungen belasten möchte.



Es gibt eine inhärente Subjektivität im Bewertungsprozess von Forderungen (und Krediten), aber das bedeutet nicht, dass lange überfällige Forderungen überhaupt nicht abgeschrieben werden, ohne dass es einen nachhaltigen Grund dafür gibt.

Was sind Anzeichen für eine unzureichende Wertminderung von Forderungen? Falsche Verhaltensweisen hinterlassen mehr als einen Hinweis. Zunächst können Sie die durchschnittliche Anzahl der Debitoren-Inkassotage ((Kundenforderungen/Umsatz) * 365) ermitteln und, wie schon bei den Vorräten, die Daten der Hauptwettbewerber und den Trend der letzten Jahre überprüfen.

Wenn die durchschnittliche Anzahl der Tage besonders hoch ist, ist es wahrscheinlich, dass überfällige Forderungen in der Bilanz erfasst und nicht ausreichend wertberichtigt wurden. Ein weiteres Zeichen ist das Vorhandensein signifikanter Beträge von Wertberichtigungen in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Kapitalisierung oder Konstruktion in der Wirtschaft

Wenn das Unternehmen Investitionsgüter benötigt, kann es sich diese entweder kaufen oder sie in den eigenen Fabriken produzieren, wenn entsprechende Kapazitäten dafür frei sind. Auch in diesen Fällen werden die während des Jahres angefallenen Kosten der Herstellung (Personal, Material usw.) als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Am Ende des Geschäftsjahres muss sichergestellt werden, dass selbererstellte Vermögengegenstände aktiviert werden, also als Investition auf der Aktivseite der Bilanz angesetzt werden.

Hierfür sind die Aufwendungen für die Herstellung wieder aus der GuV herauszurechnen und zu aktivieren. In der Höhe dieser umgebuchten Beträge erhöht sich der Gewinn bzw. verringert sich der Verlust der Periode. Nur der Unternehmer kennt die tatsächliche Höhe der angefallenen Kosten (sofern sie unterjährig mittels eines nicht buchhalterischen Bogens abgerechnet wurden). Daher kann es in bestimmten Situationen vorkommen, dass die zu aktivierenden Beträge mit einem höheren Betrag als dem tatsächlich angefallenen beziffert werden, um Verluste zu verbergen. Das Ausmaß des „Frisierens“ der Bücher ist bei der Aktivierung selbsterstellter immaterieller Vermögensgegenständen (z. B. Entwicklungskosten für ein Patent) noch größer als bei selbsterstellen materiellen Gütern. In solchen Fällen ist es im Nachhinein noch komplizierter, den tatsächlichen Anfall von aktivierungsfähigen Kosten zu überprüfen.

Ein möglicher Anhaltspunkt für eine Aktivierung in falscher Höhe ist eine Erhöhung des Saldos der Position, die indirekt Aufwendungen umkehrt, d. h. die Position „Erhöhung des Anlagevermögens für Eigenleistungen“ in der Gewinn- und Verlustrechnung, die nicht mit der der Vorjahre übereinstimmt. Das Risiko ist noch größer, wenn das Unternehmen im gleichen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang erlitten hat.

Der Bilanzskandal WorldCom-in den USA im Jahre 2002 war laut Medienberichten ein Beispiel für die Fälschung von Bilanzen, in dem betriebliche Aufwendungen fälschlicherweise als Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar aktiviert wurden.

Die Abschreibungen „reduzieren“

Eine typische Bilanzpolitik, die, wenn sie zu leichtfertig angewendet wird, zu einer Verzerrung des Abschlusses führen kann, ist die Reduzierung der Abschreibungen. Der Ersteller des Jahresabschlusses muss sich in jedem Geschäftsjahr fragen, ob der ursprünglich aufgestellte wirtschaftliche und technische Abschreibungsplan im Lichte der Entwicklung noch als richtig anzusehen ist. Ist dies nicht der Fall, ist es notwendig, den Abschreibungsplan zu überarbeiten und folglich den Betrag der jährlichen Abschreibung zu ändern (zu erhöhen oder zu verringern).

Wenn sich Unternehmen in Schwierigkeiten befinden, ist eine der ersten angewandten Bilanzpolitiken, die Abschreibungen zu reduzieren (durch eine Überprüfung und dann Verlängerung der Nutzungsdauer von Anlagegütern). Dieses Verhalten steht häufig im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften. Oft wird nämlich die Abschreibung mit dem steuerlich maximal anerkannten Betrag angesetzt (und die Steuersätze unterschätzen die tatsächliche Nutzungsdauer). Ist die „Reduzierung“ der Abschreibung aber zu hoch, d. h. überschätzt sie die wirtschaftlich-technische Nutzungsdauer, wird der Jahresabschluss dadurch verzerrt.

Der Leser des Jahresabschlusses kann ein solches Verhalten erkennen, indem er siehtkontrolliert, ob der Gesamtbetrag der Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken ist. In diesem Fall ist zu prüfen, ob im Anhang des Jahresabschlusses glaubwürdige Gründe für dieses Vorgehen angegeben werden (diese Angabe ist gesetzlich vorgeschrieben). Dann gibt es noch die unentschuldbaren Fälle, in denen die Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung komplett fehlen, in denen man leicht eine falsche Buchführung erkennen kann.



Die Unbekannten der Rückstellungen

Eine recht häufige Situation in Unternehmen mit Schwierigkeiten ist die fehlende Bildung von Rückstellungen, was gegen die Rechnungslegung verstößt. Diese Fehldarstellung kann jedoch von einem externen Leser in der Regel nicht erkannt werden. Anzeichen für ein solches Risiko sind in den Fällen zu erkennen, in denen im Anhang des Jahresabschlusses auf das Vorhandensein von Rechtstreitigkeiten hingewiesen wird, ohne dass Rückstellungen in der Bilanz hierfür gebildet wurden, was jedoch nicht unbedingt ein Fehler sein muss. Tatsächlich ist eine Bildung nur dann erforderlich, wenn der Prozess am Bilanzstichtag bereits anhängig ist.

Das Prinzip der Periodisierung

Eine weitere Möglichkeit, Jahresabschlüsse zu „anzupassen“, ist die Falschanwendung des Periodisierungsprinzips. Am Jahresende müssen die angefallenen Aufwendungen und Erträge (oder Teile davon) unabhängig vom Geldfluss zum Jahresende erfasst werden. Ebenso sind Geldflüsse, die keinen Aufwand oder Ertrag einer Periode darstellen, entsprechend in der Bilanz abzugrenzen. Man könnte der Meinung sein, dass ein solches Verhalten keine wahrhaft falsche Buchführung darstellt. Aber es kommt darauf an, wie sehr die tatsächliche Darstellung des Gesundheitszustandes des Unternehmens verändert wird.

Ein Beispiel sind Rechnungen, die ausgestellt und empfangen werden sollen. Die Nichterfassung von Eingangsrechnungen verbessert den Jahresabschluss ebenso wie die Erfassung von Ausgangsrechnungen für Verkäufe, die erst im folgenden Jahr buchhalterisch erfasst werden dürften. Da es sich um tatsächlich durchgeführte Transaktionen handelt, erfolgt dadurch „lediglich“ eine Verschiebung zwischen zwei Perioden. Die Erfassung der Aufwendungen wird auf das folgende Jahr verschoben und die Erfassung der Erträge um ein Jahr vorgezogen.






Blick in den „Papierkorb“: Forderungen an andere

Die „kritischen Bereiche“ der Bilanz sind die Positionen mit Residualgehalt, also solche, die Salden enthalten, die nicht in bestimmte Aktiv- und Passivposten eingeordnet werden können. Ein typisches Beispiel ist der Eintrag für Forderungen gegenüber anderen, hinter dem sich Einträge verbergen können, die sich auf falsche Transaktionen beziehen. Hohe Salden unter dieser Position ohne eine klare Erläuterung ihres analytischen Inhalts im Anhang sind daher ein Risikosignal.

Das „HauptKönigsinstrument“-Instrument der falschen Rechnungslegung: nahestehende Personen und Unternehmen

Wenn der Missbrauch der Subjektivität der Bewertungskriterien nicht ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, werden die nahestehenden Personen und Unternehmen zu einem mächtigen Werkzeug für die Fälschung von Abschlüssen. Vereinfachend bezieht sich der Begriff „nahestehende Personen und Unternehmen“ auf alle Transaktionen mit Parteien, mit denen Beziehungen bestehen, die es ermöglichen, Transaktionen zu nicht marktüblichen Bedingungen (oder sogar ohne wirtschaftliche Grundlage) durchzuführen. Ein Beispiel? Eine Transaktion zwischen Unternehmen A, das von Bilan Zierer verwaltet wird, und Unternehmen B, das von Bilan Zierers Bruder verwaltet wird.

Alle großen Skandale weltweit im Zusammenhang mit falscher Rechnungslegung sind durch den Missbrauch von Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen gekennzeichnet (z. B. Wirecard, Enron, Parmalat).

Falscher Jahresabschluss: Erkenntnisse aus den Nachrichten

Im inzwischen weit zurückliegenden Bilanzskandal des italienischen Konzerns Parmalat wurde festgestellt, dass vierteljährlich Rechnungen für fiktive Transaktionen ausgestellt wurden, um Verkäufe an Briefkastenfirmen vorzutäuschen. Was kann ein Signal sein, um dieses Risiko zu erkennen? Wer fiktive Umsätze in der Bilanz erfasst, „kümmert“ sich in der Regel nicht darum, auch die zugehörigen fiktiven Aufwendungen zu buchen, die dem Unternehmen zur Erzielung dieser Umsätze hätten entstehen müssen. Aus der Erhöhung der Umsatzmarge im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich daher ein Hinweis auf mögliche falsche Rechnungen ableiten.

Natürlich führt die Erfassung von fiktiven Umsätzen früher oder später auch zu einem überhöhten Wert von (fiktiven) Forderungen gegenüber Kunden. Im Parmalat Bilanzskandal hatten die fiktiven Verkäufe auf Dauer zu einer nicht glaubwürdigen Höhe der Forderungen gegenüber den Kunden geführt. Es war daher „notwendig“, ein Girokonto zu eröffnen, auf dem die fiktiven Forderungen eingezogen werden konnten. Und selbst dieses Bankkonto konnte nur fiktiv sein. Die hohen (fiktiven) Einnahmen führten zu überschüssiger Liquidität und folglich wurde, wie es jedes Unternehmen tut, beschlossen, die Liquidität in (ebenfalls fiktive) Finanzinstrumente zu investieren, wie dies jedes Unternehmen tut.

Falsche Abrechnung mit „Konsistenz“

Dabei wies die Bilanz im Laufe der Zeit gleichbleibende Beträge an Forderungen, Finanzanlagen und Barmitteln aus, die jedoch alle fiktiv waren. Die falsche Abrechnung war also eklatant, aber von außen nicht sofort erkennbar, obwohl es einen wichtigen Hinweis gab. Ich habe den Sachverhalt ein wenig vereinfacht, aber im Prinzip ging ist es so verlaufen. Die eigentliche Anomalie, die sich bei der Analyse der Jahresabschlüsse des Parmalat Konzern leicht feststellen ließ, war das gleichzeitige Vorhandensein von (angeblich) hoher Liquidität und hoher Verschuldung.


Die Liquiditätskennzahl (Verhältnis von kurzfristiger Verschuldung zu sofortiger Liquidität) zeigte ein finanziell gesundes Unternehmen. Diese Situation war sicherlich nicht mit der ständigen Emission neuer Anleihen vereinbar. Trotz dieser hohen Liquidität gab der Konzern neue Anleihen aus, um damit fällige Alt-Anleihen zurückzuzahlen. Der Grund, so stellte sich später heraus, war das Nichtvorhandensein einer solchen Liquidität.

Der falsche Jahresabschluss: der Parmalat Bilanzskandal

Der Jahresabschluss zeigte einen hohen Bestand an liquiden Mitteln (über 3 Mrd. Euro), dem jedoch eine hohe Verschuldung (ca. 7 Mrd. Euro) gegenüberstand. Das Unternehmen argumentierte, dass die hohe Liquidität im Einklang mit der Expansionspolitik des Konzerns stand und dass die Fülle an sofort verfügbaren Vermögenswerten Parmalat in die Lage versetzt hätte, Investitionsmöglichkeiten zu nutzen, die sich auf dem Markt ergeben könnten.

Die bereitgestellten Erklärungen waren Teil einer Finanzstrategie des Konzerns, die man gutheißen kann oder auch nicht, die aber zum damaligen Zeitpunkt legitim erschien. In der Tat kann es nicht die Aufgabe einer Aufsichtsbehörde sein, die wirtschaftlichen oder finanziellen Entscheidungen eines Vorstands zu überprüfen,  Entscheidungen, die im Verantwortungsbereich des Vorstands bleiben. Die zentrale Frage, die es zu klären galt, war die der angeblichen Liquidität. Es bestand auch die Notwendigkeit, den Umfang der Anleiheemissionen zu klären, um u. a. eventuelle Mängel in den dem Markt zur Verfügung gestellten Informationen zu überprüfen.

Quelle: Entnommen aus der Anhörung des CONSOB-Vorsitzenden Lamberto Cardia im Parlament. Umfrage zum Thema „« I rapporti tra il sistema delle imprese, i mercati finanziari e la tutela del risparmio », 20. Januar 2004