IFRS for Small and Medium Sized Entities (SME)
IFRS for SME berücksichtigt die Besonderheiten von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dieser spezielle Standard für mittelständische Unternehmen baut grundsätzlich auf den allgemeinen IAS/IFRS-Standards auf, sieht aber für bestimmte Bereiche teilweise erhebliche Vereinfachungen im Vergleich zum vollständigen IFRS-Regelwerk vor. Die Vereinfachungen gelten auch für den Bereich der Finanzinstrument (FI).16 Der für Finanzinstrumente relevante Teil in dem IFRS for SME ist der Abschnitt 11 „Basic Financial Instruments“ und der Abschnitt 12 „Other Financial Instruments Issues“. Gegenstand von Abschnitt 11 ist die Bilanzierung von einfachen Fremdkapital-Finanzinstrumenten (z.B. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Darlehen, Anleihen), wohingegen Abschnitt 12 sich mit der Bilanzierung komplexer Finanzinstrumente (z.B. Derivate und bestimmte Eigenkapital-Finanzinstrumenten) sowie der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen beschäftigt. Gemäß IFRS for SME 11.2 gewährt der Standard das Wahlrecht, entweder vollständig die vereinfachten Vorschriften des IFRS for SME anzuwenden oder die umfangreicheren Vorschriften des IAS 39 – bezüglich „Ansatz und Bewertung“ in dessen letzter Version vor Ablösung des IFRS 9 – anzuwenden. Die IFRS for SMEs sind in Deutschland nicht zugelassen. Deutschland hatte sich für einen anderen Weg der Modernisierung des Bilanzrechtes entschieden (siehe hierzu auch Modernisierung des HGB (BilMoG)).
16 Vgl. u.a. Henkel, Knut, IFRS für den Mittelstand (IFRS für KMU): Bilanzierung von Treasury-Produkten, Eller/Heinrich/Perrot/Reif (Hrsg.), Repeat – Jahrbuch Treasury und Private Banking 2011, S. 379-400.
Hier finden Sie weitere Definitionen & Bedeutungen von Fachbegriffen der Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 (und HGB).
« Zurück zum Glossar Index