FIAC - Prof. Dr. Knut Henkel


Nachhaltigkeits- und Finanzberichterstattung

Ihr Schlüssel zu fundierter und praxisorientierter Wissensvermittlung


3. Jahresabschluss: Gewinn versus Vermögen 

Weiter zur Übersicht der Seminare

Versione bilingue --> vedi sotto
Bilinguale Version --> siehe unten auf dieser Seite


Wie liest man einen Jahresabschluss -
Dritte Folge Gewinn versus Vermögen

Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (23. Juli 2020) https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/
Aus dem Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel https://www.knuthenkel.de/Blog/


Folgende Frage lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten: „Ist ein Verdienst von 10.000 Euro viel oder wenig? “ Um sich dazu äußern zu können, sollten wir zunächst eine andere Frage stellen: „10.000 Euro in einem Jahr, einem Monat, einem Tag oder einer Stunde? “ Wenn wir sonst hören, dass Cristiano Ronaldo mehr als 10.000 Euro verdient, könnten wir denken, dass er wenig verdient, aber anscheinend verdient er diese jede Stunde, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr! Anders als der Gewinn kann das Vermögen zu jedem beliebigen Zeitpunkt gemessen werden. Deshalb wird der Verdienst (Gewinn) mit einem Film und das Vermögen (Bilanz) mit einer Fotografie verglichen.

Um zu verstehen, wie man einen Jahresabschluss liest, ist es wichtig, sich über den Unterschied zwischen Gewinn und Vermögen im Klaren zu sein. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Konzepte, die aber auch eng miteinander verbunden sind. Wir haben uns bereits mit dem Begriff des Gewinns bzw. des Jahresabschlusses beschäftigt. Für einen Arbeitnehmer entspricht dieser der Höhe des Gehalts abzüglich der Aufwendungen, die zu dessen Erzielung anfallen (Reisekosten, Mittagspause usw.). Ein Unternehmen erzielt einen Gewinn, wenn es ihm gelingt, seine Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt zu einem höheren Preis zu verkaufen als die Aufwendungen, die zur Herstellung angefallen sind. Wir haben gesehen, dass man, um ein Unternehmen zu gründen, nicht nur eine Geschäftsidee haben muss, sondern auch Geld. Der anfängliche Geldbetrag, den der Unternehmer investiert, das sogenannte „Venture Capital“, stellt das Anfangsvermögen des Unternehmens dar.

Wie man einen Jahresabschluss liest: Vermögen und Aktiva

Es ist sehr einfach zu definieren, was Reichtum für ein Individuum ist. Es ist das gesamte Vermögen, das es besitzt: vom Bankkonto über das Auto bis hin zu Haus, Kleidung, Schmuck, Gemälde und so weiter. In ähnlicher Weise ist für ein Unternehmen der Reichtum sein gesamtes Eigentum, die sogenannten „Aktiva“, die durch das verfügbare Geld (auf dem Bankkonto oder in bar) und das „aktivierte“, sprich das investierte, Geld repräsentiert werden.

Das „aktivierte“ Geld wurde in Betriebsgebäude, Anlagen und Maschinen zur Herstellung der Produkte(für produzierende Unternehmen), Vorräte (der Inhalt des Kleiderschranks der Privatperson oder aber vielleicht des Kühlschranks), aber auch Forderungen aus Verkäufen auf Ziel, Beteiligungen (wenn das Unternehmen andere Unternehmen besitzt) und mehr umgewandelt. In der Bilanz wird das gesamte Vermögen des Unternehmens als „Eigenkapital“ bezeichnet. Dafür sind allerdings vom Vermögen noch die Schulden abzuziehen.

Nicht nur Vermögen, auch Schulden

Nehmen wir als Beispiel zur Veranschaulichung noch einmal Bilan Zierer. Er mag ein Haus besitzen, gleichzeitig jedoch zu dessen Finanzierung eine Hypothek bei einer Bank aufgenommen haben. In diesem Fall wäre das Eigenkapital gleich dem Gesamtwert aller seiner Immobilien, abzüglich des noch zurückzuzahlenden Darlehensbetrags. Die Bilanz eines Unternehmens zeigt das Eigenkapital als Differenz der Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten (Schulden).

Und hier ist eine sehr bekannte und wichtige Beziehung: Eigenkapital = Gesamtvermögen - Gesamtverbindlichkeiten.

Wie man einen Jahresabschluss liest: die Bilanz geht auf

Der Jahresabschluss besteht aus mehreren Bestandteilen, von denen einer „Bilanz“ genannt wird. Es handelt sich um eine Aufstellung, die in zwei Seiten unterteilt ist. Die linke Seite heißt „Aktiva“ und enthält die Posten, die den Reichtum des Unternehmens erhöhen, während die rechte Seite „Passiva“ die Verbindlichkeiten und das Eigenkapital zeigt, so dass die Bilanz immer ausgeglichen ist.

Wenn z. B. die Aktiva 100 und die Verbindlichkeiten 70 betragen, bedeutet dies, dass das Eigenkapital 30 umfasst. Indem nicht nur die Verbindlichkeiten, sondern auch das Eigenkapital Gegenstand der Passivseite sind, sind die Aktiv- und Passivseite ausgeglichen, da sie jeweils in der Summe 100 betragen. Ich habe bereits erklärt, dass es für das Verständnis, wie eine Bilanz zu lesen ist, notwendig ist, sich über den Unterschied zwischen Gewinn und Reinvermögen im Klaren zu sein. Ersteres ist der Überschuss der Erträge über die Aufwendungen (und muss sich, um gemessen werden zu können, notwendigerweise auf einen Zeitraum beziehen, wie bei einem „Film“) und letzteres ist die Differenz zwischen Aktiva und Passiva (und ist eine Momentaufnahme, ein „Foto“).

Wie ist der Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und Eigenkapital?

Der Begriff des Gewinns, des Profits in Unternehmen, ist notwendigerweise auf einen bestimmten Zeitraum bezogen. Es wäre nicht möglich, eine Frage wie diese zu beantworten: „Sind 10.000 Euro Gewinn viel oder wenig? “ Um dazu eine Meinung haben zu können, sollten wir zunächst eine andere Frage stellen: „Sind 10.000 Euro der Gewinn eines Jahres, eines Monats, eines Tages oder einer Stunde?“

Wenn wir sonst hören, dass Cristiano Ronaldo mehr als 10.000 Euro verdient, könnten wir denken, dass er wenig verdient, aber anscheinend verdient er diese 10.000 Euro jede Stunde, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr! Anders als der Gewinn kann das Vermögen zu jedem beliebigen Zeitpunkt gemessen werden. Deshalb wird der Verdienst mit einem Film und der Reichtum mit einer Fotografie verglichen! Es wird oft gesagt, dass Unternehmen Werte schaffen. Das stimmt, aber nur, wenn die Erträge die Aufwendungen übersteigen, d. h. wenn das Unternehmen einen Gewinn erzielt. Andernfalls, wenn die Aufwendungen die Erträge übersteigen, hat das Unternehmen einen Jahresverlust erlitten und statt Werte zu schaffen, vernichtet es diese.

Der Zusammenhang lautet also: Erträge - Aufwendungen = Jahresergebnis (Jahresabschluss im Falle von Erträgen > Aufwendungen, Jahresfehlbetrag im umgekehrten Fall).

Die Verdienst-Vermögens-Beziehung



Gehen wir zurück zu unserer natürlichen Person. Nehmen wir an, unser Angestellter, Bilan Zierer, verdient 30.000 Euro im Jahr und sein Gesamtvermögen beträgt 400.000 Euro. Die Beziehung zwischen Einkommen und Vermögen ist sehr intuitiv. Wenn er ein Vermögen von 400.000 Euro hat und durch Arbeit Geld verdient, ist der Gewinn ein Element, das das Anfangsvermögen erhöht. Natürlich, wenn er nicht alles ausgibt, was er verdient hat. Wenn Bilan Zierer von den 30.000 Euro jährlich 5.000 Euro sparen könnte, würde sein Vermögen von 400.000 jedes Jahr um 5.000 wachsen.

In Unternehmen ist es dasselbe: der Jahresgewinn wird als positives Element des Eigenkapitals definiert, vorausgesetzt, das Unternehmen schafft es, diesen Gewinn zu „sparen“. Der Gewinn muss im Unternehmen verbleiben (d. h. er darf nicht als Gewinnbeteiligung an die Anteilseigner ausgeschüttet werden). Das Verhältnis zwischen Jahresergebnis und Eigenkapital stellt sich daher wie folgt dar:

Eigenkapital (Anfang des Jahres n) +/- Ergebnis des Jahres n = Eigenkapital (Ende des Jahres n = Anfang des Jahres n+1)

Geschäftsrisiko

Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen unserem Mitarbeiter Bilan Zierer und dem Unternehmen. Während der Verdienst des Mitarbeiters garantiert ist (wenn er seinen Job nicht verliert), kann das Unternehmen Gewinne, aber auch Verluste generieren. Das Management generiert Verluste, wenn die Erträge die Aufwendungen nicht decken. Die Gründe können unterschiedlich sein, dies geschieht z. B. in den folgenden Fällen:

  • das Unternehmen verkauft seine Produkte oder Dienstleistungen zu Preisen, die unter den Aufwendungen ihrer Herstellung liegen;
  • das Unternehmen erzielt einen Absatz, aber erleidet dann Verluste, weil die Kunden nicht zahlen;
  • das Unternehmen wird auf Grund eines Nachfragerückgangs mit einer Produktionskapazität (Fixkosten) konfrontiert, die nicht mit dem Umsatzvolumen übereinstimmt.

Verluste erodieren das anfängliche Eigenkapital. Wenn Verluste nicht die Ausnahme, sondern im Gegenteil die Regel sind (wie z. B. die italienische Fluggesellschaft Alitalia), wird das Reinvermögen des Unternehmens (das Eigenkapital) früher oder später vollständig von den Verlusten aufgezehrt, bis es negativ wird und das Unternehmen ohne Beihilfen (die es bei Alitalia aber immer gab) in Konkurs gehen würde. Dieser Mechanismus wird als „Geschäftsrisiko“ bezeichnet.

Eigenkapital als „idealtypischer“ Teil

Wenn wir in ein Unternehmen gehen und uns das Nettovermögen (Eigenkapital) ansehen wollten, wäre das möglich?

Halten wir uns das Beispiel von Bilan Zierer vor Augen. Wenn er ein Haus im Wert von 300.000 Euro besäße, auf dem er eine Resthypothek von 120.000 Euro hätte, würde sein Vermögen 180.000 Euro betragen. Wäre es möglich, es zu „sehen“, es mit der Hand zu berühren? Natürlich nicht, denn es ist eine rechnerische Differenz zwischen dem, was er hat, und dem, was er schuldet. Das Gleiche gilt für das Unternehmen, deshalb stellt das Eigenkapital einen „idealtypischen“ Wert dar. Wenn Bilan Zierer sein Vermögen sehen wollte, müsste er zunächst jemanden finden, der bereit ist, sein Haus zu kaufen, und dann das Geld verwenden, um den verbleibenden Teil seiner Hypothek abzuzahlen.

Erst dann könnte er über sein Vermögen verfügen, aber der Betrag würde vom Preis abhängen, zu dem er sein Haus verkaufen konnte. Ebenso müsste das Unternehmen alle Aktiva in seiner Bilanz in liquide Mittel umwandeln (das Gebäude und die Waren verkaufen, die Forderungen eintreiben usw.) und mit der erhaltenen Summe alle Schulden tilgen.

Die endgültige Liquidität würde das Reinvermögen darstellen. Dabei handelt es sich um einen „idealtypischen“ Betrag, da die tatsächliche Fähigkeit, diesen Vermögenswert zu veräußern, von der Fähigkeit abhängt, die Vermögenswerte für den in der Bilanz ausgewiesenen Betrag (Buchwert) zu „realisieren“. Der Geldbetrag, der durch die Umwandlung der Vermögenswerte in Liquidität erzielt wird, kann höher oder niedriger als der Buchwert sein, da er vom aktuellen Marktpreis abhängt (und somit von der „Qualität“ der in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerte).

Versione bilingue / Bilinguale Version

ITALIANO

3. Come leggere un bilancio d’esercizio: profitto vs ricchezza


Originale (italiano) da Prof. assoc. Fabrizio Bava (23. luglio 2020)
https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/



Non si può rispondere alla domanda: “è tanto o poco guadagnare 10.000 euro?" Per poter esprimere una propria opinione al riguardo dovremmo prima porre un’altra domanda: “10.000 euro in un anno, un mese, un giorno o un’ora?” Diversamente sentendo dire che Cristiano Ronaldo guadagna 10.000 euro potremmo pensare che guadagni poco, ma lui gli oltre 10.000 euro li guadagna ogni ora, 24 ore al giorno, 365 giorni all’anno! A differenza del guadagno che deve essere riferito ad un periodo di tempo per essere misurato, la ricchezza è misurabile in ogni singolo istante. Per tale ragione il guadagno viene paragonato ad un film e la ricchezza ad una fotografia.

Per capire come leggere un bilancio d’esercizio è fondamentale avere chiara la differenza tra profitto e ricchezza. Sono due concetti ben distinti tra loro ma anche strettamente connessi. Abbiamo già affrontato il concetto di guadagno, o meglio di utile d’esercizio. Per un lavoratore dipendente è l’ammontare dello stipendio al netto dei costi che sostiene per ottenerlo (spese per il viaggio, pausa pranzo, ecc.). Un’impresa ottiene l’utile d’esercizio se riesce a cedere sul mercato i propri prodotti o servizi ad un prezzo superiore rispetto ai costi sostenuti per produrli. Abbiamo visto che per iniziare un’attività d’impresa bisogna non soltanto avere un’idea del bisogno da soddisfare, ma anche disporre di una somma di denaro. La somma di denaro iniziale che investe l’imprenditore, il cosiddetto “capitale di rischio”, rappresenta la ricchezza iniziale ell’impresa. 



Come leggere un bilancio d’esercizio: ricchezza e patrimonio

È molto semplice definire che cosa è la ricchezza per una persona fisica. Sono tutti i beni di sua proprietà: dal conto corrente bancario, all’auto, alla casa, abiti, gioielli, quadri e così via. Allo stesso modo, per un’impresa la ricchezza è rappresentata da tutte le sue proprietà, chiamate “attività”, rappresentate dal denaro disponibile (sul conto corrente bancario o in cassa) e dal denaro che “è stato attivato”.

Il denaro “attivato” si è trasformato in fabbricati industriali (la casa dell’impresa), impianti e macchinari con cui produce i propri prodotti (per le imprese di produzione), rimanenze di magazzino (il contenuto dell’armadio dei vestiti per la persona fisica o, se preferite, del frigorifero), ma anche crediti ottenuti dalle vendite dilazionate, partecipazioni (nei casi in cui l’impresa detenga la proprietà di altre imprese) ed altro. Nel bilancio la ricchezza complessiva dell’impresa è chiamata “patrimonio netto”. Per quale motivo viene aggiunta la specificazione “netto”?

Non solo ricchezza, anche debiti

Ritornando alla nostra persona fisica, se è vero che è proprietaria della casa, allo stesso tempo per acquistare quell’abitazione potrebbe avere ottenuto un mutuo alla banca. In quel caso, la ricchezza “netta” sarebbe pari al valore complessivo di tutte le sue proprietà, meno l’ammontare del mutuo ancora da restituire. Nello Stato patrimoniale dell’impresa viene indicato il patrimonio “netto”, in quanto oltre alle attività le imprese hanno anche le passività (debiti).

Ed ecco una relazione molto nota ed importante: patrimonio netto = totale attività – totale passività.

Come leggere un bilancio d’esercizio: lo stato patrimoniale quadra

Il bilancio d’esercizio è costituito da più documenti di cui uno è chiamato “Stato patrimoniale”. Si tratta di un prospetto diviso in due sezioni, la sinistra chiamata “attivo” e contiene gli elementi che incrementano la ricchezza dell’impresa, mentre la parte destra chiamata “passivo” riporta le passività e il patrimonio netto, così da consentire al bilancio di quadrare.

Se, ad esempio, le attività ammontano a 100 e le passività a 70, significa che il patrimonio netto ammonta a 30. Iscrivendo nel passivo non soltanto i debiti ma anche il patrimonio netto, il totale dell’attivo e il totale del passivo presentano il medesimo totale di 100, cioè bilanciano. Ho già affermato che per capire come leggere un bilancio d’esercizio è necessario avere chiara la differenza tra utile d’esercizio e patrimonio netto. Il primo è l’eccedenza dei ricavi sui costi (e per essere misurato deve necessariamente essere riferito ad un periodo di tempo, è un “film”) e il secondo è la differenza tra attività e passività (ed è una misurazione istantanea, una “fotografia”).


Quale è la relazione tra l’utile d’esercizio e il patrimonio netto?

Il concetto di guadagno, l’utile nelle imprese, è necessariamente riferito ad un determinato arco temporale. Non sarebbe possibile rispondere ad una domanda di questo tipo: “è tanto o poco guadagnare 10.000 euro? Per poter esprimere una propria opinione al riguardo dovremmo prima porre un’altra domanda: “10.000 euro è il guadagno di un anno, di un mese, di un giorno o di un’ora?”


Diversamente sentendo dire che Cristiano Ronaldo guadagna più di 10.000 euro potremmo pensare che guadagni poco, ma lui gli oltre 10.000 euro pare che li guadagni ogni ora, 24 ore al giorno, 365 giorni all’anno! A differenza del guadagno, la ricchezza può essere misurata in ogni singolo momento. Per tale ragione il guadagno viene paragonato ad un film e la ricchezza ad una fotografia! Si sente spesso affermare che le imprese creano la ricchezza. È vero, ma a condizione che i ricavi siano superiori ai costi, ovvero che l’impresa presenti un utile d’esercizio. Diversamente, in caso di eccedenza dei costi sui ricavi, l’impresa ha subito una perdita d’esercizio e invece di creare distrugge ricchezza.

La relazione è pertanto la seguente: ricavi – costi = risultato d’esercizio (utile d’esercizio in caso di ricavi > dei costi, perdita d’esercizio nel caso contrario).

La relazione guadagno-ricchezza

Ritorniamo alla nostra persona fisica, ipotizziamo che un lavoratore dipendente guadagni 30.000 euro l’anno e la sua ricchezza complessivamente ammonti a 400.000 euro. La relazione tra guadagno è ricchezza è molto intuitiva. Se si ha una ricchezza pari a 400.000 euro e si ottiene un guadagno lavorando, il guadagno è un elemento che incrementa la ricchezza iniziale. Naturalmente se non si spende tutto ciò che si è guadagnato. Se il nostro impiegato dei 30.000 euro annui riuscisse a risparmiare ogni anno 5 mila euro, la sua ricchezza di 400 mila euro si incrementerebbe ogni anno di 5 mila euro.

Nelle imprese è lo stesso, l’utile d’esercizio è definito un elemento positivo del patrimonio netto, a condizione che l’impresa riesca a “risparmiare” tale guadagno. L’utile deve restare all’interno dell’impresa (cioè non deve essere distribuito come dividendo ai soci). La relazione tra risultato d’esercizio e patrimonio netto è pertanto la seguente:

patrimonio netto (inizio anno n) +/- risultato d’esercizio dell’anno n = patrimonio netto (inizio anno n+1)

Devo però precisare che l’utile che si legge nei bilanci è quello ottenuto nell’esercizio senza tenere conto della sua destinazione (il bilancio riporta l’ammontare dell’utile prima di deciderne la sua destinazione).

Il rischio d’impresa

C’è però una grossa differenza tra il nostro impiegato e l’impresa, mentre il guadagno del lavoratore dipendente è garantito (se non perde il lavoro), l’impresa può produrre utili ma anche perdite. La gestione produce perdite quando i ricavi non coprono i costi. I motivi possono essere diversi, ciò accade, ad esempio, nei seguenti casi:

• l’impresa vende i propri prodotti o servizi a prezzi inferiori rispetto ai costi che sostiene per produrli

• vende ma poi subisce delle perdite a causa del mancato incasso dei crediti

• a causa di un calo della domanda si trova con una capacità produttiva (costi fissi) non coerente con il volume dei ricavi

Le perdite intaccano la ricchezza iniziale. Se le perdite della gestione non sono un’eccezione ma al contrario la regola (una per tutte, l’Alitalia), prima o poi la ricchezza dell’impresa (il patrimonio netto) sarà interamente assorbito dalle perdite fino a diventare negativo e, in mancanza di un aiuto (quello che per Alitalia c’è sempre), l’impresa andrebbe in default. Questo meccanismo è chiamato il “rischio d’impresa”.

Il patrimonio netto come parte “ideale”

Se entrassimo dentro un’impresa e volessimo andare a vedere il patrimonio netto sarebbe possibile?

Pensiamo al nostro impiegato, se fosse proprietario di una casa del valore di 300 mila euro sulla quale avesse un residuo di mutuo pari a 120 mila euro, la sua ricchezza ammonterebbe a 180 mila euro. Sarebbe possibile “vederla”, toccarla con mano? Naturalmente no, in quanto è una differenza algebrica tra ciò che si ha e ciò che si deve. Lo stesso è per l’impresa, per questa ragione il patrimonio netto è definito “ideale”. Se il nostro impiegato volesse toccare con mano la propria ricchezza, dovrebbe prima trovare qualcuno disposto ad acquistare la propria abitazione e poi con il denaro ottenuto estinguere la quota residua del mutuo.

Soltanto dopo potrebbe disporre della propria ricchezza, ma l’ammontare dipenderà dal prezzo a cui sarà riuscito a vendere la propria abitazione. Allo stesso modo l’impresa dovrebbe ri-trasformare in liquidità tutte le attività di stato patrimoniale (vendere il fabbricato, le merci, incassare i crediti, e così via) e con la somma ottenuta estinguere tutti i debiti.

La liquidità finale rappresenterebbe il patrimonio. Si tratta di un ammontare “ideale” in quanto l’effettiva possibilità di disporre di quel patrimonio è condizionata alla possibilità di “realizzare” le attività per l’ammontare indicato in bilancio. L’ammontare del patrimonio che si otterrà dalla trasformazione in liquidità delle attività potrà essere superiore o inferiore rispetto all’ammontare contabile, in quanto dipenderà dai prezzi che si saranno riusciti ad applicare cedendo sul mercato le proprie attività (e quindi dalla “qualità” delle attività iscritte nell’attivo di Stato patrimoniale).

DEUTSCH


3. Wie man einen Jahresabschluss liest: Gewinn vs. Vermögen


Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (23. Juli 2020)
https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/

Aus dem Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel
https://www.knuthenkel.de/Blog/

Folgende Frage lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten: „Ist ein Verdienst von 10.000 Euro viel oder wenig? “ Um sich dazu äußern zu können, sollten wir zunächst eine andere Frage stellen: „10.000 Euro in einem Jahr, einem Monat, einem Tag oder einer Stunde? “ Wenn wir sonst hören, dass Cristiano Ronaldo mehr als 10.000 Euro verdient, könnten wir denken, dass er wenig verdient, aber anscheinend verdient er diese jede Stunde, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr! Anders als der Gewinn kann das Vermögen zu jedem beliebigen Zeitpunkt gemessen werden. Deshalb wird der Verdienst (Gewinn) mit einem Film und das Vermögen (Bilanz) mit einer Fotografie verglichen.

Um zu verstehen, wie man einen Jahresabschluss liest, ist es wichtig, sich über den Unterschied zwischen Gewinn und Vermögen im Klaren zu sein. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Konzepte, die aber auch eng miteinander verbunden sind. Wir haben uns bereits mit dem Begriff des Gewinns bzw. des Jahresabschlusses beschäftigt. Für einen Arbeitnehmer entspricht dieser der Höhe des Gehalts abzüglich der Aufwendungen, die zu dessen Erzielung anfallen (Reisekosten, Mittagspause usw.). Ein Unternehmen erzielt einen Gewinn, wenn es ihm gelingt, seine Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt zu einem höheren Preis zu verkaufen als die Aufwendungen, die zur Herstellung angefallen sind. Wir haben gesehen, dass man, um ein Unternehmen zu gründen, nicht nur eine Geschäftsidee haben muss, sondern auch Geld. Der anfängliche Geldbetrag, den der Unternehmer investiert, das sogenannte „Venture Capital“, stellt das Anfangsvermögen des Unternehmens dar.

Wie man einen Jahresabschluss liest: Vermögen und Aktiva

Es ist sehr einfach zu definieren, was Reichtum für ein Individuum ist. Es ist das gesamte Vermögen, das es besitzt: vom Bankkonto über das Auto bis hin zu Haus, Kleidung, Schmuck, Gemälde und so weiter. In ähnlicher Weise ist für ein Unternehmen der Reichtum sein gesamtes Eigentum, die sogenannten „Aktiva“, die durch das verfügbare Geld (auf dem Bankkonto oder in bar) und das „aktivierte“, sprich das investierte, Geld repräsentiert werden.

Das „aktivierte“ Geld wurde in Betriebsgebäude, Anlagen und Maschinen zur Herstellung der Produkte(für produzierende Unternehmen), Vorräte (der Inhalt des Kleiderschranks der Privatperson oder aber vielleicht des Kühlschranks), aber auch Forderungen aus Verkäufen auf Ziel, Beteiligungen (wenn das Unternehmen andere Unternehmen besitzt) und mehr umgewandelt. In der Bilanz wird das gesamte Vermögen des Unternehmens als „Eigenkapital“ bezeichnet. Dafür sind allerdings vom Vermögen noch die Schulden abzuziehen.

Nicht nur Vermögen, auch Schulden

Nehmen wir als Beispiel zur Veranschaulichung noch einmal Bilan Zierer. Er mag ein Haus besitzen, gleichzeitig jedoch zu dessen Finanzierung eine Hypothek bei einer Bank aufgenommen haben. In diesem Fall wäre das Eigenkapital gleich dem Gesamtwert aller seiner Immobilien, abzüglich des noch zurückzuzahlenden Darlehensbetrags. Die Bilanz eines Unternehmens zeigt das Eigenkapital als Differenz der Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten (Schulden).

Und hier ist eine sehr bekannte und wichtige Beziehung: Eigenkapital = Gesamtvermögen - Gesamtverbindlichkeiten.

Wie man einen Jahresabschluss liest: die Bilanz geht auf

Der Jahresabschluss besteht aus mehreren Bestandteilen, von denen einer „Bilanz“ genannt wird. Es handelt sich um eine Aufstellung, die in zwei Seiten unterteilt ist. Die linke Seite heißt „Aktiva“ und enthält die Posten, die den Reichtum des Unternehmens erhöhen, während die rechte Seite „Passiva“ die Verbindlichkeiten und das Eigenkapital zeigt, so dass die Bilanz immer ausgeglichen ist.

Wenn z. B. die Aktiva 100 und die Verbindlichkeiten 70 betragen, bedeutet dies, dass das Eigenkapital 30 umfasst. Indem nicht nur die Verbindlichkeiten, sondern auch das Eigenkapital Gegenstand der Passivseite sind, sind die Aktiv- und Passivseite ausgeglichen, da sie jeweils in der Summe 100 betragen. Ich habe bereits erklärt, dass es für das Verständnis, wie eine Bilanz zu lesen ist, notwendig ist, sich über den Unterschied zwischen Gewinn und Reinvermögen im Klaren zu sein. Ersteres ist der Überschuss der Erträge über die Aufwendungen (und muss sich, um gemessen werden zu können, notwendigerweise auf einen Zeitraum beziehen, wie bei einem „Film“) und letzteres ist die Differenz zwischen Aktiva und Passiva (und ist eine Momentaufnahme, ein „Foto“).

Wie ist der Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und Eigenkapital?

Der Begriff des Gewinns, des Profits in Unternehmen, ist notwendigerweise auf einen bestimmten Zeitraum bezogen. Es wäre nicht möglich, eine Frage wie diese zu beantworten: „Sind 10.000 Euro Gewinn viel oder wenig? “ Um dazu eine Meinung haben zu können, sollten wir zunächst eine andere Frage stellen: „Sind 10.000 Euro der Gewinn eines Jahres, eines Monats, eines Tages oder einer Stunde?“

Wenn wir sonst hören, dass Cristiano Ronaldo mehr als 10.000 Euro verdient, könnten wir denken, dass er wenig verdient, aber anscheinend verdient er diese 10.000 Euro jede Stunde, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr! Anders als der Gewinn kann das Vermögen zu jedem beliebigen Zeitpunkt gemessen werden. Deshalb wird der Verdienst mit einem Film und der Reichtum mit einer Fotografie verglichen! Es wird oft gesagt, dass Unternehmen Werte schaffen. Das stimmt, aber nur, wenn die Erträge die Aufwendungen übersteigen, d. h. wenn das Unternehmen einen Gewinn erzielt. Andernfalls, wenn die Aufwendungen die Erträge übersteigen, hat das Unternehmen einen Jahresverlust erlitten und statt Werte zu schaffen, vernichtet es diese.

Der Zusammenhang lautet also: Erträge - Aufwendungen = Jahresergebnis (Jahresabschluss im Falle von Erträgen > Aufwendungen, Jahresfehlbetrag im umgekehrten Fall).

Die Verdienst-Vermögens-Beziehung

Gehen wir zurück zu unserer natürlichen Person. Nehmen wir an, unser Angestellter, Bilan Zierer, verdient 30.000 Euro im Jahr und sein Gesamtvermögen beträgt 400.000 Euro. Die Beziehung zwischen Einkommen und Vermögen ist sehr intuitiv. Wenn er ein Vermögen von 400.000 Euro hat und durch Arbeit Geld verdient, ist der Gewinn ein Element, das das Anfangsvermögen erhöht. Natürlich, wenn er nicht alles ausgibt, was er verdient hat. Wenn Bilan Zierer von den 30.000 Euro jährlich 5.000 Euro sparen könnte, würde sein Vermögen von 400.000 jedes Jahr um 5.000 wachsen.

In Unternehmen ist es dasselbe: der Jahresgewinn wird als positives Element des Eigenkapitals definiert, vorausgesetzt, das Unternehmen schafft es, diesen Gewinn zu „sparen“. Der Gewinn muss im Unternehmen verbleiben (d. h. er darf nicht als Gewinnbeteiligung an die Anteilseigner ausgeschüttet werden). Das Verhältnis zwischen Jahresergebnis und Eigenkapital stellt sich daher wie folgt dar:

Eigenkapital (Anfang des Jahres n) +/- Ergebnis des Jahres n = Eigenkapital (Ende des Jahres n = Anfang des Jahres n+1)





Geschäftsrisiko

Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen unserem Mitarbeiter Bilan Zierer und dem Unternehmen. Während der Verdienst des Mitarbeiters garantiert ist (wenn er seinen Job nicht verliert), kann das Unternehmen Gewinne, aber auch Verluste generieren. Das Management generiert Verluste, wenn die Erträge die Aufwendungen nicht decken. Die Gründe können unterschiedlich sein, dies geschieht z. B. in den folgenden Fällen:

• das Unternehmen verkauft seine Produkte oder Dienstleistungen zu Preisen, die unter den Aufwendungen ihrer Herstellung liegen;

• das Unternehmen erzielt einen Absatz, aber erleidet dann Verluste, weil die Kunden nicht zahlen;

• das Unternehmen wird auf Grund eines Nachfragerückgangs mit einer Produktionskapazität (Fixkosten) konfrontiert, die nicht mit dem Umsatzvolumen übereinstimmt.

Verluste erodieren das anfängliche Eigenkapital. Wenn Verluste nicht die Ausnahme, sondern im Gegenteil die Regel sind (wie z. B. die italienische Fluggesellschaft Alitalia), wird das Reinvermögen des Unternehmens (das Eigenkapital) früher oder später vollständig von den Verlusten aufgezehrt, bis es negativ wird und das Unternehmen ohne Beihilfen (die es bei Alitalia aber immer gab) in Konkurs gehen würde. Dieser Mechanismus wird als „Geschäftsrisiko“ bezeichnet.

Eigenkapital als „idealtypischer“ Teil

Wenn wir in ein Unternehmen gehen und uns das Nettovermögen (Eigenkapital) ansehen wollten, wäre das möglich?

Halten wir uns das Beispiel von Bilan Zierer vor Augen. Wenn er ein Haus im Wert von 300.000 Euro besäße, auf dem er eine Resthypothek von 120.000 Euro hätte, würde sein Vermögen 180.000 Euro betragen. Wäre es möglich, es zu „sehen“, es mit der Hand zu berühren? Natürlich nicht, denn es ist eine rechnerische Differenz zwischen dem, was er hat, und dem, was er schuldet. Das Gleiche gilt für das Unternehmen, deshalb stellt das Eigenkapital einen „idealtypischen“ Wert dar. Wenn Bilan Zierer sein Vermögen sehen wollte, müsste er zunächst jemanden finden, der bereit ist, sein Haus zu kaufen, und dann das Geld verwenden, um den verbleibenden Teil seiner Hypothek abzuzahlen.

Erst dann könnte er über sein Vermögen verfügen, aber der Betrag würde vom Preis abhängen, zu dem er sein Haus verkaufen konnte. Ebenso müsste das Unternehmen alle Aktiva in seiner Bilanz in liquide Mittel umwandeln (das Gebäude und die Waren verkaufen, die Forderungen eintreiben usw.) und mit der erhaltenen Summe alle Schulden tilgen.

Die endgültige Liquidität würde das Reinvermögen darstellen. Dabei handelt es sich um einen „idealtypischen“ Betrag, da die tatsächliche Fähigkeit, diesen Vermögenswert zu veräußern, von der Fähigkeit abhängt, die Vermögenswerte für den in der Bilanz ausgewiesenen Betrag (Buchwert) zu „realisieren“. Der Geldbetrag, der durch die Umwandlung der Vermögenswerte in Liquidität erzielt wird, kann höher oder niedriger als der Buchwert sein, da er vom aktuellen Marktpreis abhängt (und somit von der „Qualität“ der in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerte).