FIAC - Prof. Dr. Knut Henkel


Nachhaltigkeits- und Finanzberichterstattung

Ihr Schlüssel zu fundierter und praxisorientierter Wissensvermittlung


6. Jahresabschluss: Aufwand oder Investition?

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Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (03.08.2020)https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/ Aus dem Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel (28.10.2021) https://www.knuthenkel.de/Blog/


Wie liest man einen Jahresabschluss? Sechste Folge
Handelt es sich um einen Aufwand oder um eine Investition?


Diese Folge beinhaltet den abschließenden Beitrag über die „Grundlagen“ des Jahresabschlusses. In den dann danach kommenden Fologen wird es um das Thema der Bewertung der Unternehmensleistung durch die Analyse der Jahresabschlüsse gehen. Für diejenigen, die verstehen wollen, wie man die Bilanz eines Unternehmens liest, ist es unerlässlich, den Unterschied zwischen Betriebsaufwand und Investitionen klar erkennen zu können. Beides sind Geldausgaben, die z. B. durch einen Kauf entstehen, sich aber dadurch unterscheiden, welchen Nutzen das Unternehmen aus der Geldausgabe hat. Die Geldausgaben könnten für Einkäufe von Rohstoffen und Waren, Fahrzeugen, Anlagen, Maschinen, Geräten, Software, Patenten und so weiter getätigt werden. Ein erstes Merkmal, das uns erlaubt, zwischen Aufwendungen und Investitionen zu unterscheiden, hängt davon ab, ob aus dem Gut nur ein einmaliger oder aber ein mehrmaliger Nutzen gezogen werden kann.

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Wenn ein Unternehmen Mehl zur Herstellung von Keksen kauft, also ein Rohmaterial, ist eine Geldausgabe notwendig. Und wenn das Mehl für die Herstellung von Keksen benötigt wird, ist es, sobald es einmal verwendet wurde, nicht mehr vorhanden und kann kein zweites Mal verwendet werden. Die einzige Möglichkeit, Mehl zu verwenden, ist, wieder neues Mehl zu kaufen. Aber wenn das Unternehmen ein Auto kauft, sieht das anders aus. Das Auto kann mehr als einmal, länger als ein Jahr, benutzt werden.

Mehl ist ein betrieblicher Aufwand, der in der Gewinn- und Verlustrechnung zu verbuchen ist, wenn der Kauf getätigt wird. Anders der Autokauf mit mehrjährigem Nutzen, der als Investition bilanziert wird.

Aufwand und Investitionen im Jahresabschluss

Die Investitionen des Unternehmens werden auf der Aktivseite der Bilanz erfasst und erhöhen somit das Vermögen des Unternehmens. Betriebliche Aufwendungen hingegen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und mindern das Betriebsergebnis. Es ist daher sehr wichtig, dass die Buchhalter des Unternehmens bei der Bearbeitung der Eingangsrechnungen (das Dokument, das ausgestellt wird, wenn ein Unternehmen einen Einkauf tätigt) in der Lage sind, die Ausgangsfrage zu beantworten: Handelt es sich um einen betrieblichen Aufwand oder um eine Investition?

Ich habe bereits betont, dass die Entscheidungen derjenigen, die das Unternehmen leiten, keine verzerrenden Auswirkungen auf den Abschluss haben dürfen. Es ist der Ersteller, der sicherstellen muss, dass der Abschluss das Jahresergebnis und das entsprechende Eigenkapital korrekt darstellt. Und die korrekte Anwendung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) stellt sicher, dass dieses Ziel zu erreicht wird. Im Falle von Mehl und Autos ist diese Unterscheidung einfach, aber das ist nicht immer so. Wenn ein Unternehmen einen seiner Mitarbeiter zu einer Schulung schickt und die Anmeldegebühr bezahlt, ist diese Geldausgabe dann ein betrieblicher Aufwand oder eine Investition?

Die Antwort auf diese Frage ist für diejenigen, die nicht mit den Rechnungslegungsgrundsätzen vertraut sind, gar nicht so einfach. Im Grunde ist es sicherlich eine Investition, es gibt nichts Besseres als in die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu investieren. Aber für die Zwecke des Jahresabschlusses handelt es sich um einen betrieblichen Aufwand und nicht um eine Investition. Es gibt zahlreiche Situationen, in denen Sie sich mit dem Thema auskennen müssen, um die Ausgangsfrage zu beantworten.

Wie man einen Jahresabschluss liest: Abschreibungen

Lassen Sie uns die anfängliche Argumentation ein wenig verkomplizieren. Es ist sicherlich wahr, dass wir das Auto viele Male, mehrere Jahre, benutzen können, aber es ist auch wahr, dass es nicht für immer nutbar ist (also nicht wie z. B. ein Diamant unvergänglich ist). Stellen wir uns einmal vor, dass das Auto das Vermögen des Unternehmens für immer erhöht. Ich nehme an, wir würden alle zustimmen, wenn ich sage, dass es nach zwanzig Jahren schwierig wäre, es weiterhin als einen Vermögensgegenstand zu betrachten, der das Vermögen erhöht, weil es kaum mehr als Schrott wäre. Es reicht also nicht aus, nur zwischen betrieblichen Ausgaben und Investitionen zu unterscheiden.

Wir müssen also eine weitere Frage beantworten: Für wie viele Jahre denken wir, dass unser Unternehmen von der Nutzung des Autos profitieren wird? Nehmen wir an, dass die Antwort fünf Jahre beträgt (dies ist eine subjektive Schätzung, die von vielen Faktoren abhängt, wie der Intensität der Nutzung, der Art der Nutzung, der technologischen Entwicklung usw.). Das würde bedeuten, dass wir glauben, dass das Auto nach fünf Jahren durch ein neues ersetzt werden muss. Das Unternehmen benötigt ein Auto, um sein Geschäft auszuführen.

Abschreibungen und das Periodisierungsprinzip



Um sicherzustellen, dass die GuV alle Aufwendungen enthält, die es erlauben, ein richtiges Jahresergebnis zu ermitteln, muss auch der „Beitrag“ für die Abnutzung des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Daher muss der Buchhalter – wie bereits gesehen – zunächst die Rechnung beim Kauf des Autos der Art nach richtig erfassen, also es Investition einstufen. Aber auch anschließend ist für die Erstellung der künftigen Jahresabschlüsse ein erneutes Eingreifen des Buchalters erforderlich (auch wenn diesmal keine neue Rechnung vorliegt). Man muss in den folgenden 5 Jahren einen Aufwand in der GuV für die Abnutzung der Investition Auto erfassen und gleichzeitig den Buchwert des Autos in der Bilanz um den entsprechenden Betrag reduzieren.

Dieser Vorgang wird als „Abschreibungsprozess“ bezeichnet. Die Aufwendungen, die in der GuV erfasst werden, stellen den Anteil dar, der im Laufe des Jahres vom Auto „verbraucht“ wird, und werden als Abschreibung bezeichnet. Wenn wir z. B. zu Beginn des Jahres ein Auto im Wert von 20.000 Euro gekauft haben, welches wir 5 Jahre nutzen können, werden wir in der Gewinn- und Verlustrechnung eine Abschreibung von 4.000 Euro pro Jahr vornehmen, und das Auto würde am Ende des ersten Jahres mit einem Buchwert von 16.000 Euro in der Bilanz stehen. Im folgenden Jahr werden wir in der Gewinn- und Verlustrechnung wieder eine Abschreibung von 4.000 Euro erfassen und das Auto wird in der Bilanz mit nur noch einem Buchwert von 12.000 Euro erfasst usw. Gilt das Gleiche, wenn das Unternehmen ein Grundstück erworben hat? Nein, denn das Grundstück hat, anders als das Auto, keine „zeitlich begrenzte Nutzungsdauer“, wird daher nicht abgenutzt und darf somit nicht abgeschrieben werden. Anders wiederum würde es aussehen, wenn das Grundstück eine Kiesgrube ist, welches ein Unternehmen erworben hat, um Kies abzubauen. Da der abzubauende Kies abnimmt, wird dieses Grundstück sehr wohl abgenutzt und hat eine begrenzte Nutzungsdauer. Dieses Beispiel stellt aber eine Ausnahme dar.

Investition in einen Fußballspieler

Was ist, wenn ein Fußballverein einen Spieler mit einem Dreijahresvertrag kauft? Dies ist ein ganz besonderer Fall, denn Menschen kann man nicht kaufen. Man kann aber das Spielernutzungsrecht erwerben. Diese Geldausgabe ist als Investition einzuordnen und daher über den Zeitraum abzuschreiben, in dem die Nutzung des Spielers möglich ist (im Beispiel drei Jahre). Aber wie man eine Bilanz eines Fußballvereins liest, wird später besprochen.

Wie ein Unternehmensabschluss zu lesen ist: Vorräte

Kehren wir zum Beispiel des Keksherstellers zurück. Um nicht zu riskieren, dass das Mehl ausgeht und die Produktion eingestellt werden muss, wird das Unternehmen etwas mehr Mehl kaufen, als es verbraucht. So bleiben am Ende des Jahres ein paar Kilogramm Mehl übrig Das Mehl kann weiterhin nur einmal verwendet werden, aber das ungenutzte Mehl ist für das abgelaufene Geschäftsjahr kein betrieblicher Aufwand, da es ist zu einer Investition (für die Keksproduktion Anfang nächsten Jahres) geworden ist. Derjenige, der das Mehl hat, ist reicher als derjenige, der es bei leeren Lagern wiederkaufen muss.

Ebenso können die Geldausgaben für das im Geschäftsjahr 01 nicht verbrauchte Mehl nicht als betrieblicher Aufwand betrachtet werden, denn das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 01, für welches am 31.12.01 der Jahresabschluss 01 erstellt wird, keinen Nutzen aus dem Mehl gezogen. Das Unternehmen wird dann nächstes Jahr von dem Mehl „profitieren“, wenn es damit dann die Januarkekse backt und verkauft. Das heißt, es wäre nicht richtig, die Geldausgabe für das im Geschäftsjahr 01 noch nicht verbrauchte Mehl, welches als Vorräte auf dem Lager liegt, im Geschäftsjahr als betrieblichen Aufwand zu erfassen, der das Jahresergebnis 01 beeinflusst. Damit haben wir das Thema des Vorratsvermögens eingeführt.

Die Bücher schließen

Unterstellt man, dass im Laufe des Jahres 01 zunächst alle Geldausgaben für gekauftes Mehl als betriebliche Aufwendungen in der GuV erfasst wurden (weil zunächst davon ausgegangen wurde, das sämtliches Mehl für die Keksproduktion 01 verwendet würde), müssen die Geldbeträge für das noch nicht verbrauchte Mehl von betrieblichen Aufwendungen auf Investitionen umgebucht werden, und somit erhöhen sich der Gewinn in der GuV als auch das Vorratsvermögen auf der Aktivseite der Bilanz um diesen umgebuchten Betrag. Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, wie man eine Unternehmensbilanz liest, finden wir in der Bilanz 01 das unverbrauchte Mehl als „Rohstoffe“ in der Bilanzposition „Vorräte“. Im nächsten Jahr 02 ist dann dieses Mehl, welches dann für die Januar-Keksproduktion benötigt wird, wieder aus der Bilanz auszubuchen und als betrieblicher Aufwand des Geschäftsjahres 02 in der GuV zu erfassen, da nun das Mehl auch genutzt wird und eben (anders als der Autokauf) nur einmal genutzt werden kann.

Wie man einn Jahresabschluss liest: Herstellungskosten



Anstatt, wie weiter oben dargestellt, die Gegenstände wie z. B. Auto oder Mehl zu kaufen, kann das Unternehmen diese auch selber herstellen. Ein Unternehmen, das eine Maschine benötigt, kann sich, wenn es über die erforderlichen technischen Fähigkeiten verfügt, dazu entscheiden, sie von seinen eigenen Mitarbeitern herstellen zu lassen. In diesem Fall wird die Rechnung – das Dokument, das den Typ der Maschine und den Preis angibt – nie ankommen. Dies liegt daran, dass sich das Unternehmen nicht an einen externen Lieferanten gewandt hat. Wenn die Maschine jedoch einsatzbereit ist, ist die Situation im Wesentlichen dieselbe wie beim Kauf. Das Unternehmen hat eine neue Maschine, und es sind Geldausgaben (für die Produktion und nicht für den Kauf) entstanden. Folglich muss die Abbildung der Herstellung im Jahresabschluss deckungsgleich mit dem Kauf sein; aber wie kann man das machen?

Der Unternehmer muss vor allem daran denken, die Geldausgaben für die Herstellung der Maschinen im Auge zu behalten. Dazu muss er auf einem Extra-Abrechnungsblatt die verwendeten Materialien und die von den eigenen Mitarbeitern aufgewendeten Arbeitsstunden festhalten (und andere Komponenten, die ich hier weglasse). In der Bilanz müssen die selbst hergestellten Maschinen zu den entstandenen Herstellungskosten erfasst werden. Unterstellen wir wieder, dass zum Zeitpunkt der Geldausgabe die entsprechenden Herstellungskostenkomponenten (wie Material und Arbeitslohn) zunächst einmal als betrieblicher Aufwand in der GuV erfasst wurden. Dann müssen diese im Rahmen des Jahresabschlusserstellungsprozesses am Ende des Geschäftsjahres wieder aus der GuV „gestrichen“ werden, da diese Geldausgaben Herstellungskosten der Maschine sind und daher eine Investition und keine betrieblichen Aufwendungen im Herstellungsjahr darstellen.

Bilanzpolitik (völlig legal)

Wenn ein Unternehmen ein unbefriedigendes Jahresergebnis hat, ist eine der bilanzpolitischen Maßnahmen zum Jahresende, die bei Vorliegen der entsprechenden Rechnungslegungsvoraussetzungen das Jahresergebnis verbessern könnte, die Aktivierung von Herstellungskostenkomponenten im Falle der Herstellung (anstatt bspw. dem Kauf der Maschine). Während im Falle von Maschinen immer eine Aktivierungspflicht als Investition besteht, also sowohl beim Kauf als auch bei der Herstellung, besteht in anderen Fällen ein Aktivierungswahlrecht bei der Herstellung. Als Beispiel seien hier Entwicklungskosten für selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens genannt (§ 248 Abs. 2 HGB i.V.m. 255 Abs. 2a. HGB). Also die Herstellungskosten für die Entwicklung eines eigenen Patentes, welches für die eigene Produktion eingesetzten werde soll.

Das heißt, wenn das Unternehmen am Ende des Geschäftsjahres bereits ein sehr gutes Betriebsergebnis hat, dann könnte es die Geldausgaben für die Herstellung des Patentes als betrieblichen Aufwand in der GuV belassen, um so z. B. die Steuerlast zu reduzieren. Wenn die Dinge nicht so gut laufen, könnte das Unternehmen die als betrieblichen Aufwand in der GuV erfassten Herstellungskosten als Investition in der Bilanz aktivieren und entsprechend die betrieblichen Aufwendungen aus der GuV „streichen“, was dann für dieses eine Geschäftsjahr zu einem höheren Gewinn führt. Aber, ich wiederhole, nur wenn die Voraussetzungen für ein solches Wahlrecht vorliegen und erfüllt sind! Aber Vorsicht, Aktivierungen erhöhen das Betriebsergebnis, aber nicht die Liquidität! (Für diejenigen, die die Folge verpasst haben!)



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ITALIANO

6. Come leggere un bilancio: è un costo o un investimento?

Originale (italiano) da Prof. assoc. Fabrizio Bava (03.08.2020)
https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/



Come leggere un bilancio: sesta puntata
E` un costo o un investimento?

Articolo conclusivo sulle "fondamenta" del bilancio. La differenza tra costi ed investimenti, il principio di competenza economica alla base degli ammortamenti, delle rimanenze di magazzino e delle costruzioni in economia. Nelle puntate successive introdurrò il tema della valutazione della performance dell’impresa attraverso l'analisi di bilancio.Per chi si accinge a voler capire come leggere un bilancio aziendale, è fondamentale saper individuare chiaramente la differenza tra costo d’esercizio ed investimento. Entrambi sono costi conseguenti ad un acquisto, ciò che cambia è l’utilità che l’impresa può ottenere da essi. Sono costi gli acquisti di materie prime e di merci, di automezzi, impianti, macchinari, attrezzature, software, brevetti, e così via. Una prima caratteristica che consente di distinguere tra costi ed investimenti è la possibilità di ottenere benefici dall’utilizzo del bene acquistato una sola volta oppure più volte.

Se un’impresa acquista la farina per fare i biscotti, una materia prima, sostiene un costo. E quando servirà la farina per produrre i biscotti, una volta utilizzata, la farina non ci sarà più, non potrà quindi essere utilizzata una seconda volta. L’unica soluzione per poter utilizzare della farina è acquistarne dell’altra. Ma se invece l’impresa acquista un’automobile, la situazione è diversa. L’auto potrà essere utilizzata per più di una volta, per più di un anno.

I costi con tali caratteristiche sono definiti “suscettibili di utilizzazione ripetuta” e sono spesso chiamati anche “costi pluriennali”. L’attributo “pluriennale” deriva dalla possibilità di ottenere utilità da quei costi per più di un esercizio sociale (sul tema dell’esercizio si veda la precedente puntata) e si contrappongono ai “costi d’esercizio”. La farina è un costo d’esercizio da iscrivere nel conto economico in cui è stato effettuato l’acquisto, mentre l’automobile è un costo ad utilità pluriennale ed è pertanto considerato un investimento.

I costi e gli investimenti nel bilancio

Gli investimenti dell’impresa sono iscritti nell’attivo di Stato patrimoniale ed incrementano pertanto il patrimonio dell’impresa. I costi d’esercizio sono invece iscritti nel Conto economico e riducono il risultato d’esercizio. È quindi molto importante che i contabili delle imprese (o coloro che registrano la contabilità negli studi dei commercialisti) nell’interpretare le fatture di acquisto (il documento che viene emesso quando un’impresa effettua un acquisto) riescano a rispondere al quesito iniziale: è un costo d’esercizio o un investimento?

Ho già sottolineato che le decisioni di chi gestisce l’impresa non devono produrre effetti distorsivi nel bilancio, è il redattore che deve fare in modo che il bilancio rappresenti correttamente il risultato d’esercizio ed il corrispondente patrimonio netto. E la corretta applicazione dei principi alla base della redazione del bilancio consente di raggiungere tale obiettivo. Nel caso della farina e dell’automobile tale distinzione è davvero semplice, ma non è sempre così. Se un’impresa mandasse un proprio dipendente a seguire un corso di formazione sostenendo il costo della quota di iscrizione, tale costo sarebbe un costo d’esercizio oppure un investimento?

La risposta a questa domanda, per chi non conosce i principi contabili, non è affatto agevole. Nella sostanza è certamente un investimento, non c’è niente di meglio rispetto ad investire sulle competenze dei propri collaboratori. Ma ai fini del bilancio, quel costo non è un investimento (lascio volutamente in sospeso il motivo). Ci sono numerose situazioni in cui per rispondere al quesito iniziale è necessario essere conoscitori della materia.

Come leggere un bilancio aziendale: gli ammortamenti

Complichiamo un po’ il ragionamento iniziale. È certamente vero che l’auto la possiamo utilizzare molte volte, diversi anni, ma è anche vero che non è per sempre (quello è lo spot del diamante!). Immaginiamo di considerarla un elemento che incrementa il patrimonio dell’impresa, ovvero la sua ricchezza, per sempre. Siamo tutti d’accordo immagino se affermo che dopo venti anni sarebbe difficile continuare a considerarla un elemento dell’attivo che incrementa la ricchezza, perché sarebbe poco più di un rottame. Non è sufficiente distinguere tra costi d’esercizio e investimenti.



Successivamente bisogna rispondere ad un ulteriore quesito: per quanti anni riteniamo che la nostra impresa potrà trarre utilità dall’utilizzo dell’auto? Ipotizziamo che la risposta (è una stima soggettiva che dipende da numerosi fattori, l’intensità di utilizzo, il tipo di utilizzo, l’evoluzione tecnologica, ecc.) sia cinque anni. Significherebbe che riteniamo che dopo cinque anni l’auto dovrà essere sostituita con una nuova. L’impresa riesce a svolgere la propria attività anche grazie al fatto che ha a disposizione l’auto.

Ammortamento e concetto di competenza economica

Per fare in modo che nel CE partecipino tutti i costi che consentano di determinare un risultato d’esercizio corretto, si dovrà anche considerare il “contributo” dell’auto. Ecco allora che se in una prima fase il contabile deve interpretare il documento e registrare correttamente l’operazione. Successivamente, per predisporre il bilancio d’esercizio bisogna intervenire nuovamente (anche se questa volta non c’è alcun nuovo documento). Si deve scrivere un costo nel CE, relativamente all’auto e, contemporaneamente, ridurre il costo di iscrizione dell’auto nello SP in misura corrispondente.


Tale processo prendere il nome di “processo di ammortamento”. Il costo che si iscrive nel CE rappresenta la quota “consumatosi” nell’esercizio dell’auto prende il nome di ammortamento. Ad esempio, se abbiamo acquistato un’auto da Euro 20 mila all’inizio dell’anno, nel CE si andrà ad iscrivere un ammortamento pari a 4 e nello SP si iscriverà l’auto al valore di 16. L’anno successivo si scriverà nuovamente un ammortamento di 4 nel CE e l’auto in SP al valore di 12, e così via. Vale lo stesso discorso se l’impresa ha acquistato un terreno? No, perché il terreno, a differenza dell’automobile, non ha una “vita utile limitata nel tempo”, pertanto, non si deve ammortizzare.










L’investimento nel calciatore

E se una squadra di calcio acquista un calciatore con un contratto triennale? Questo è un caso molto particolare, perché le persone non possono essere acquistate. Si può soltanto acquistare il diritto ad usufruire delle prestazioni sportive. Sarà questo costo ad essere considerato un investimento e ad essere ammortizzato nel periodo in cui si potrà disporre di tali prestazioni (nell’esempio, tre anni). Ma di come leggere un bilancio aziendale nel caso di una squadra di calcio ne parleremo magari più avanti.

Come leggere und bilancio aziendale: le rimanenze di magazzino

Torniamo all’esempio dell’impresa produttrice di biscotti. Per non rischiare di terminare la farina e dover interrompere la produzione, l’impresa ne avrà acquistata un po’ più rispetto a quanta ne sarà stata consumata. Così a fine anno un po’ di chilogrammi di farina risulteranno non ancora utilizzati. La farina continua a poter essere utilizzata una volta soltanto, ma quella non ancora utilizzata non è più un costo, è diventata un investimento. L’impresa che dispone della farina è più ricca di chi avendo i magazzini vuoti dovrà comprarla nuovamente.

Allo stesso modo il costo della farina non consumata non può essere considerato un costo d’esercizio, perché non avendo l’impresa ottenuto alcun beneficio dalla farina, significa che quella farina “avvantaggerà” l’esercizio successivo. Non sarebbe cioè corretto considerarla come costo che partecipa alla determinazione del risultato d’esercizio. Ho introdotto il tema delle rimanenze di magazzino.





La scrittura di chiusura

A fine anno, l’amministratore nel bilancio deve eliminare l’effetto dei costi iscritti nel corso dell’anno per l’acquisto della farina, limitatamente alla quota non utilizzata. Naturalmente a condizione che la farina sia ancora in un buono stato ed utilizzabile l’anno successivo. Contemporaneamente il costo che non viene più considerato “d’esercizio”, sarà iscritto in SP tra le attività e andrà ad incrementare il patrimonio dell’impresa. Tornando al quesito iniziale, come leggere un bilancio aziendale, nello SP troveremo la farina non utilizzata come “rimanenze di materie prime”. In conclusione, nel corso dell’anno i costi sono iscritti nello SP se consentono di ottenere utilità per più esercizi oppure nel CE se non hanno utilità pluriennale.

A fine anno (nella cosiddetta “fase di chiusura” del bilancio), si deve intervenire nuovamente. Si deve individuare la quota dei costi iscritti in SP da inserire nel CE (l’esempio dell’ammortamento dell’auto). Allo stesso modo i costi non ancora utilizzati iscritti in CE devono essere stornati (se ne deve cioè eliminare l’effetto sul risultato d’esercizio), ed iscritti in SP.

Come leggere un bilancio aziendale: Le costruzioni in economia

Le imprese però in alcuni casi invece di rivolgersi ad altre imprese per fare investimenti, lo realizzano al proprio interno. Un’impresa che ha bisogno di un macchinario, se possiede le competenze tecniche richieste, potrebbe deciderlo di farlo realizzare dai propri dipendenti. In questo caso, non arriverà mai la fattura, il documento con indicata la tipologia di macchinario ed il prezzo. Questo perché l’impresa non si è rivolta ad un fornitore esterno. Quando però il macchinario sarà pronto per l’uso, la situazione nella sostanza sarà la stessa, l’impresa si troverà a disporre di un nuovo macchinario e ne avrà sostenuto il costo (di produzione e non di acquisto). Conseguentemente, anche nel bilancio la situazione dovrà essere la stessa dell’acquisto dal fornitore esterno, ma come si fa?



L’imprenditore deve prima di tutto ricordarsi di tenere memoria del costo di realizzazione del macchinario. A tal fine dovrà rendicontare su una scheda extra contabile i materiali utilizzati e far indicare dai dipendenti le ore di lavoro dedicate (e altre componenti che qui tralascio). Nello SP dovrà essere iscritto il macchinario realizzato internamente (si dice in gergo contabile “in economia”) al costo sostenuto. Nel CE deve essere “annullato” il costo sostenuto, in quanto materiali, ore di lavoro e gli altri costi attribuibili al macchinario non sono costi d’esercizio, ma investimenti.

Nel leggere il CE, se l’impresa ha realizzato beni internamente si troverà movimentata la voce all’interno del “valore della produzione”, “Incremento immobilizzazioni per lavori interni”. In questo modo i costi non di competenza sono stornati indirettamente. Significa che non vengono cancellati i costi non di competenza (che hanno segno algebrico “meno”), ma ne viene annullato l’effetto movimentando una voce iscritta tra il valore della produzione (viene cioè iscritto l’importo con segno algebrico “più”).

Politiche di bilancio (perfettamente legali)

Quando un’impresa ha un risultato d’esercizio non soddisfacente, una delle politiche di bilancio che potrebbero migliorare il risultato d’esercizio, se ci sono i presupposti previsti dai principi contabili, è proprio quella della capitalizzazione. Mentre nel caso del macchinario è obbligatorio effettuare la capitalizzazione, in quanto i costi sostenuti sono un investimento, in altri casi, dove è più complicato dimostrare la possibilità di ottenere benefici futuri, la capitalizzazione è un’opzione. L’esempio è quello dei costi di sviluppo che, in presenza di una serie di requisiti, possono essere capitalizzati.

Ciò significa che quando le imprese hanno ottimi risultati d’esercizio, preferiscono in molti casi lasciarli in CE, per ridurre il carico delle imposte. Quando le cose non vanno troppo bene, invece, si preferisce capitalizzarli. Ma, lo ribadisco, soltanto se sono presenti i requisiti! Attenzione però, le capitalizzazioni incrementano il risultato d’esercizio ma non la cassa! (per chi si fosse perso la puntata!)

DEUTSCH

6. Jahresabschluss: Aufwand oder Investition?

Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (03.08.2020)
https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/

Aus dem n Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel (28.10.2021)
https://www.knuthenkel.de/Blog/

Wie liest man einen Jahresabschluss? Sechste Folge
Handelt es sich um einen Aufwand oder um eine Investition?

Diese Folge beinhaltet den abschließenden Beitrag über die „Grundlagen“ des Jahresabschlusses. In den dann danach kommenden Fologen wird es um das Thema der Bewertung der Unternehmensleistung durch die Analyse der Jahresabschlüsse gehen. Für diejenigen, die verstehen wollen, wie man die Bilanz eines Unternehmens liest, ist es unerlässlich, den Unterschied zwischen Betriebsaufwand und Investitionen klar erkennen zu können. Beides sind Geldausgaben, die z. B. durch einen Kauf entstehen, sich aber dadurch unterscheiden, welchen Nutzen das Unternehmen aus der Geldausgabe hat. Die Geldausgaben könnten für Einkäufe von Rohstoffen und Waren, Fahrzeugen, Anlagen, Maschinen, Geräten, Software, Patenten und so weiter getätigt werden. Ein erstes Merkmal, das uns erlaubt, zwischen Aufwendungen und Investitionen zu unterscheiden, hängt davon ab, ob aus dem Gut nur ein einmaliger oder aber ein mehrmaliger Nutzen gezogen werden kann.

Wenn ein Unternehmen Mehl zur Herstellung von Keksen kauft, also ein Rohmaterial, ist eine Geldausgabe notwendig. Und wenn das Mehl für die Herstellung von Keksen benötigt wird, ist es, sobald es einmal verwendet wurde, nicht mehr vorhanden und kann kein zweites Mal verwendet werden. Die einzige Möglichkeit, Mehl zu verwenden, ist, wieder neues Mehl zu kaufen. Aber wenn das Unternehmen ein Auto kauft, sieht das anders aus. Das Auto kann mehr als einmal, länger als ein Jahr, benutzt werden.

Mehl ist ein betrieblicher Aufwand, der in der Gewinn- und Verlustrechnung zu verbuchen ist, wenn der Kauf getätigt wird. Anders der Autokauf mit mehrjährigem Nutzen, der als Investition bilanziert wird.




Aufwand und Investitionen im Jahresabschluss

Die Investitionen des Unternehmens werden auf der Aktivseite der Bilanz erfasst und erhöhen somit das Vermögen des Unternehmens. Betriebliche Aufwendungen hingegen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und mindern das Betriebsergebnis. Es ist daher sehr wichtig, dass die Buchhalter des Unternehmens bei der Bearbeitung der Eingangsrechnungen (das Dokument, das ausgestellt wird, wenn ein Unternehmen einen Einkauf tätigt) in der Lage sind, die Ausgangsfrage zu beantworten: Handelt es sich um einen betrieblichen Aufwand oder um eine Investition?

Ich habe bereits betont, dass die Entscheidungen derjenigen, die das Unternehmen leiten, keine verzerrenden Auswirkungen auf den Abschluss haben dürfen. Es ist der Ersteller, der sicherstellen muss, dass der Abschluss das Jahresergebnis und das entsprechende Eigenkapital korrekt darstellt. Und die korrekte Anwendung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) stellt sicher, dass dieses Ziel zu erreicht wird. Im Falle von Mehl und Autos ist diese Unterscheidung einfach, aber das ist nicht immer so. Wenn ein Unternehmen einen seiner Mitarbeiter zu einer Schulung schickt und die Anmeldegebühr bezahlt, ist diese Geldausgabe dann ein betrieblicher Aufwand oder eine Investition?

Die Antwort auf diese Frage ist für diejenigen, die nicht mit den Rechnungslegungsgrundsätzen vertraut sind, gar nicht so einfach. Im Grunde ist es sicherlich eine Investition, es gibt nichts Besseres als in die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu investieren. Aber für die Zwecke des Jahresabschlusses handelt es sich um einen betrieblichen Aufwand und nicht um eine Investition. Es gibt zahlreiche Situationen, in denen Sie sich mit dem Thema auskennen müssen, um die Ausgangsfrage zu beantworten.

Wie man einen Jahresabschluss liest: Abschreibungen

Lassen Sie uns die anfängliche Argumentation ein wenig verkomplizieren. Es ist sicherlich wahr, dass wir das Auto viele Male, mehrere Jahre, benutzen können, aber es ist auch wahr, dass es nicht für immer nutbar ist (also nicht wie z. B. ein Diamant unvergänglich ist). Stellen wir uns einmal vor, dass das Auto das Vermögen des Unternehmens für immer erhöht. Ich nehme an, wir würden alle zustimmen, wenn ich sage, dass es nach zwanzig Jahren schwierig wäre, es weiterhin als einen Vermögensgegenstand zu betrachten, der das Vermögen erhöht, weil es kaum mehr als Schrott wäre. Es reicht also nicht aus, nur zwischen betrieblichen Ausgaben und Investitionen zu unterscheiden.

Wir müssen also eine weitere Frage beantworten: Für wie viele Jahre denken wir, dass unser Unternehmen von der Nutzung des Autos profitieren wird? Nehmen wir an, dass die Antwort fünf Jahre beträgt (dies ist eine subjektive Schätzung, die von vielen Faktoren abhängt, wie der Intensität der Nutzung, der Art der Nutzung, der technologischen Entwicklung usw.). Das würde bedeuten, dass wir glauben, dass das Auto nach fünf Jahren durch ein neues ersetzt werden muss. Das Unternehmen benötigt ein Auto, um sein Geschäft auszuführen.

Abschreibungen und das Periodisierungsprinzip

Um sicherzustellen, dass die GuV alle Aufwendungen enthält, die es erlauben, ein richtiges Jahresergebnis zu ermitteln, muss auch der „Beitrag“ für die Abnutzung des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Daher muss der Buchhalter – wie bereits gesehen – zunächst die Rechnung beim Kauf des Autos der Art nach richtig erfassen, also es Investition einstufen. Aber auch anschließend ist für die Erstellung der künftigen Jahresabschlüsse ein erneutes Eingreifen des Buchalters erforderlich (auch wenn diesmal keine neue Rechnung vorliegt). Man muss in den folgenden 5 Jahren einen Aufwand in der GuV für die Abnutzung der Investition Auto erfassen und gleichzeitig den Buchwert des Autos in der Bilanz um den entsprechenden Betrag reduzieren.

Dieser Vorgang wird als „Abschreibungsprozess“ bezeichnet. Die Aufwendungen, die in der GuV erfasst werden, stellen den Anteil dar, der im Laufe des Jahres vom Auto „verbraucht“ wird, und werden als Abschreibung bezeichnet. Wenn wir z. B. zu Beginn des Jahres ein Auto im Wert von 20.000 Euro gekauft haben, welches wir 5 Jahre nutzen können, werden wir in der Gewinn- und Verlustrechnung eine Abschreibung von 4.000 Euro pro Jahr vornehmen, und das Auto würde am Ende des ersten Jahres mit einem Buchwert von 16.000 Euro in der Bilanz stehen. Im folgenden Jahr werden wir in der Gewinn- und Verlustrechnung wieder eine Abschreibung von 4.000 Euro erfassen und das Auto wird in der Bilanz mit nur noch einem Buchwert von 12.000 Euro erfasst usw. Gilt das Gleiche, wenn das Unternehmen ein Grundstück erworben hat? Nein, denn das Grundstück hat, anders als das Auto, keine „zeitlich begrenzte Nutzungsdauer“, wird daher nicht abgenutzt und darf somit nicht abgeschrieben werden. Anders wiederum würde es aussehen, wenn das Grundstück eine Kiesgrube ist, welches ein Unternehmen erworben hat, um Kies abzubauen. Da der abzubauende Kies abnimmt, wird dieses Grundstück sehr wohl abgenutzt und hat eine begrenzte Nutzungsdauer. Dieses Beispiel stellt aber eine Ausnahme dar.

Investition in einen Fußballspieler

Was ist, wenn ein Fußballverein einen Spieler mit einem Dreijahresvertrag kauft? Dies ist ein ganz besonderer Fall, denn Menschen kann man nicht kaufen. Man kann aber das Spielernutzungsrecht erwerben. Diese Geldausgabe ist als Investition einzuordnen und daher über den Zeitraum abzuschreiben, in dem die Nutzung des Spielers möglich ist (im Beispiel drei Jahre). Aber wie man eine Bilanz eines Fußballvereins liest, wird später besprochen.

Wie ein Unternehmensabschluss zu lesen ist: Vorräte

Kehren wir zum Beispiel des Keksherstellers zurück. Um nicht zu riskieren, dass das Mehl ausgeht und die Produktion eingestellt werden muss, wird das Unternehmen etwas mehr Mehl kaufen, als es verbraucht. So bleiben am Ende des Jahres ein paar Kilogramm Mehl übrig Das Mehl kann weiterhin nur einmal verwendet werden, aber das ungenutzte Mehl ist für das abgelaufene Geschäftsjahr kein betrieblicher Aufwand, da es ist zu einer Investition (für die Keksproduktion Anfang nächsten Jahres) geworden ist. Derjenige, der das Mehl hat, ist reicher als derjenige, der es bei leeren Lagern wiederkaufen muss.

Ebenso können die Geldausgaben für das im Geschäftsjahr 01 nicht verbrauchte Mehl nicht als betrieblicher Aufwand betrachtet werden, denn das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 01, für welches am 31.12.01 der Jahresabschluss 01 erstellt wird, keinen Nutzen aus dem Mehl gezogen. Das Unternehmen wird dann nächstes Jahr von dem Mehl „profitieren“, wenn es damit dann die Januarkekse backt und verkauft. Das heißt, es wäre nicht richtig, die Geldausgabe für das im Geschäftsjahr 01 noch nicht verbrauchte Mehl, welches als Vorräte auf dem Lager liegt, im Geschäftsjahr als betrieblichen Aufwand zu erfassen, der das Jahresergebnis 01 beeinflusst. Damit haben wir das Thema des Vorratsvermögens eingeführt.

Die Bücher schließen

Unterstellt man, dass im Laufe des Jahres 01 zunächst alle Geldausgaben für gekauftes Mehl als betriebliche Aufwendungen in der GuV erfasst wurden (weil zunächst davon ausgegangen wurde, das sämtliches Mehl für die Keksproduktion 01 verwendet würde), müssen die Geldbeträge für das noch nicht verbrauchte Mehl von betrieblichen Aufwendungen auf Investitionen umgebucht werden, und somit erhöhen sich der Gewinn in der GuV als auch das Vorratsvermögen auf der Aktivseite der Bilanz um diesen umgebuchten Betrag. Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, wie man eine Unternehmensbilanz liest, finden wir in der Bilanz 01 das unverbrauchte Mehl als „Rohstoffe“ in der Bilanzposition „Vorräte“. Im nächsten Jahr 02 ist dann dieses Mehl, welches dann für die Januar-Keksproduktion benötigt wird, wieder aus der Bilanz auszubuchen und als betrieblicher Aufwand des Geschäftsjahres 02 in der GuV zu erfassen, da nun das Mehl auch genutzt wird und eben (anders als der Autokauf) nur einmal genutzt werden kann.

Wie man einen Jahresabschluss liest: Herstellungskosten

Anstatt, wie weiter oben dargestellt, die Gegenstände wie z. B. Auto oder Mehl zu kaufen, kann das Unternehmen diese auch selber herstellen. Ein Unternehmen, das eine Maschine benötigt, kann sich, wenn es über die erforderlichen technischen Fähigkeiten verfügt, dazu entscheiden, sie von seinen eigenen Mitarbeitern herstellen zu lassen. In diesem Fall wird die Rechnung – das Dokument, das den Typ der Maschine und den Preis angibt – nie ankommen. Dies liegt daran, dass sich das Unternehmen nicht an einen externen Lieferanten gewandt hat. Wenn die Maschine jedoch einsatzbereit ist, ist die Situation im Wesentlichen dieselbe wie beim Kauf. Das Unternehmen hat eine neue Maschine, und es sind Geldausgaben (für die Produktion und nicht für den Kauf) entstanden. Folglich muss die Abbildung der Herstellung im Jahresabschluss deckungsgleich mit dem Kauf sein; aber wie kann man das machen?

Der Unternehmer muss vor allem daran denken, die Geldausgaben für die Herstellung der Maschinen im Auge zu behalten. Dazu muss er auf einem Extra-Abrechnungsblatt die verwendeten Materialien und die von den eigenen Mitarbeitern aufgewendeten Arbeitsstunden festhalten (und andere Komponenten, die ich hier weglasse). In der Bilanz müssen die selbst hergestellten Maschinen zu den entstandenen Herstellungskosten erfasst werden. Unterstellen wir wieder, dass zum Zeitpunkt der Geldausgabe die entsprechenden Herstellungskostenkomponenten (wie Material und Arbeitslohn) zunächst einmal als betrieblicher Aufwand in der GuV erfasst wurden. Dann müssen diese im Rahmen des Jahresabschlusserstellungsprozesses am Ende des Geschäftsjahres wieder aus der GuV „gestrichen“ werden, da diese Geldausgaben Herstellungskosten der Maschine sind und daher eine Investition und keine betrieblichen Aufwendungen im Herstellungsjahr darstellen.


Bilanzpolitik (völlig legal)

Wenn ein Unternehmen ein unbefriedigendes Jahresergebnis hat, ist eine der bilanzpolitischen Maßnahmen zum Jahresende, die bei Vorliegen der entsprechenden Rechnungslegungsvoraussetzungen das Jahresergebnis verbessern könnte, die Aktivierung von Herstellungskostenkomponenten im Falle der Herstellung (anstatt bspw. dem Kauf der Maschine). Während im Falle von Maschinen immer eine Aktivierungspflicht als Investition besteht, also sowohl beim Kauf als auch bei der Herstellung, besteht in anderen Fällen ein Aktivierungswahlrecht bei der Herstellung. Als Beispiel seien hier Entwicklungskosten für selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens genannt (§ 248 Abs. 2 HGB i.V.m. 255 Abs. 2a. HGB). Also die Herstellungskosten für die Entwicklung eines eigenen Patentes, welches für die eigene Produktion eingesetzten werde soll.

Das heißt, wenn das Unternehmen am Ende des Geschäftsjahres bereits ein sehr gutes Betriebsergebnis hat, dann könnte es die Geldausgaben für die Herstellung des Patentes als betrieblichen Aufwand in der GuV belassen, um so z. B. die Steuerlast zu reduzieren. Wenn die Dinge nicht so gut laufen, könnte das Unternehmen die als betrieblichen Aufwand in der GuV erfassten Herstellungskosten als Investition in der Bilanz aktivieren und entsprechend die betrieblichen Aufwendungen aus der GuV „streichen“, was dann für dieses eine Geschäftsjahr zu einem höheren Gewinn führt. Aber, ich wiederhole, nur wenn die Voraussetzungen für ein solches Wahlrecht vorliegen und erfüllt sind! Aber Vorsicht, Aktivierungen erhöhen das Betriebsergebnis, aber nicht die Liquidität! (Für diejenigen, die die Folge verpasst haben!)